1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Jessen
  6. >
  7. Kreis Wittenberg: Kreis Wittenberg: Drei weitere Rotoren für Öko-Energie

Kreis Wittenberg Kreis Wittenberg: Drei weitere Rotoren für Öko-Energie

Von Klaus Adam 09.04.2012, 18:39

Listerfehrda/MZ. - Zwei Türme fast fertig

Nachdem die Türme der beiden ersten der neuen Anlagen bereits weitgehend stehen, "fangen wir in den nächsten Tagen den Wegebau zur dritten Anlage an", erfuhr die MZ von Geschäftsführer der Betreiberfirma, Helmut Loebe. Damit wächst der bestehende Park der riesigen Energieerzeuger auf insgesamt 57.

Denn 54 Windkraftanlagen stehen auf diesem Areal bereits. Wie Katja Popp von der Dresdener Firma WSB mitteilte, sei "ein weiterer Zubau bei diesen Windparks nach dem heutigen Stand der Regionalplanung nicht möglich". Sie spricht von mehreren Parks, weil die Anlagen zwar im Wesentlichen von dem in hiesiger Gegend bekannten Unternehmen WSB errichtet wurden. Allerdings sind sie "als Publikumsfonds an mehrere private Investoren verkauft" worden. Die Dresdener zeichnen allerdings für Geschäfts- und technische Betriebsführung verantwortlich.

Die ersten beiden Anlagen des neuesten Parks - auch er soll nach dem Aufstellen der dritten Rotoranlage nicht weiter ausgebaut werden - sollen nach dem Wunsch des Investors im September ans Netz gehen. Die dritte Anlage werde zum Jahreswechsel folgen. Die drei neuesten Windrotoren werden je zwei Megawatt Leistung erbringen. Ihre Nabenhöhe, so informiert Loebe, liegt bei knapp 139 Metern. Wenn ein Blatt ganz oben steht, dann endet seine Spitze bei knapp 179 Metern ab Oberkante des Fundamentes. Fast 1 700 Tonnen wird ein solcher Turm dann wiegen, wenn er fertig ist. Gebaut wird der Schaft zum größten Teil aus Betonfertigteilen. Am Ende kommen noch drei Stahlringe drauf, bevor der drehbare Rotorkopf mit den drei Flügeln installiert wird, die einen Kreis von rund 80 Metern Durchmesser beschreiben.

Pläne seit 1997

Im Jahr 1997 stellte das Dresdener Unternehmen WSB Energiesysteme erstmals seine Pläne zum Errichten des Windparkes zwischen Elster, Ruhlsdorf, Gentha und Listerfehrda vor. Während es in den Räten von Listerfehrda und Gentha eher Zustimmung gab, mochten sich die Elsteraner Räte zunächst nicht recht anfreunden. Der seinerzeit noch selbständige Gemeinderat lehnte den Park zwar ab. Er war sich aber klar darüber, die Investition nicht verhindern und lediglich eine Stellungnahme abgeben zu können. Auch die Stadt Jessen hatte sich seinerzeit für ihren Ortsteil Ruhlsdorf gegen den Bau auf seinen Flächen gewehrt. 1997 / 98 sprachen die Investoren noch von einer maximalen Anlagenanzahl von 44 Rotoren der "Megawattklasse". Baubeginn war Mitte 1999.