Kinderheim Schloss Wartenburg Kinderheim Schloss Wartenburg: Spende kommt gerade recht

Elster/Wartenburg - Im Schloss Wartenburg wird Besuch erwartet, das ist gleich beim Betreten zu erkennen. Zwei Stehtische sind in der Empfangshalle platziert, Kaffee und andere Getränke stehen bereit sowie etwas Gebäck.
Es ist also alles vorbereitet auf den Empfang von Britta Hoffmann, Inhaberin der Anker-Apotheke in Elster. Sie bekennt dann, noch nie hier im Haus gewesen zu sein. So hat der Anlass ihrer Visite einen doppelten Effekt: Die Apothekerin lernt Wartenburg etwas näher kennen und für das im Schloss beheimatete Kinderheim wird Gutes getan, denn die Elsteranerin hat eine Spende im Gepäck.
Das Geld, immerhin 535 Euro, ist das Resultat einer schon traditionellen Aktion der Apotheke. Alljährlich werden Kalender angeboten und zwar für eine Spende in durch die Kunden selbst gewählter Höhe. Und die wissen auch, erzählt Britta Hoffmann, dass dieses Geld immer für ein soziales Vorhaben erbeten wird. Nach dem Kinderheim Kropstädt im Jahr 2015 sowie der Jessener Selbsthilfegruppe nach Krebs im Vorjahr ist es diesmal die Wartenburger Einrichtung.
Heimleiterin Ramona Kula braucht nicht lange zu überlegen, wofür das Geld verwendet wird: „Für unsere Reise nach Polen.“ Da möchte Britta Hoffmann natürlich Genaueres wissen. Wartenburger Kinder mit ihren Betreuerinnen sind zweimal im Jahr unterwegs in das polnische Krzyzowa (ehemals Kreisau), 60 Kilometer südwestlich von Wroclaw gelegen.
Dort gibt es das ehemalige Gut der Adelsfamilie von Moltke. Es war Treffpunkt des Kreisauer Kreises, einer bürgerlichen Widerstandsgruppe gegen die Hitler-Diktatur. Seit 1998 ist es eine Internationale Jugendbegegnungsstätte der Stiftung Kreisau für europäische Verständigung. Eine Woche verbringen hier Jugendgruppen aus Europa gemeinsam.
Es gibt die verschiedensten Workshops, von Basteln über Töpfern bis zu Sprachkursen, aber auch gemeinsame Freizeit. Hierbei immer beliebt sind die Ausflüge mit Kutschen. Die Wartenburger fahren bereits seit sieben Jahren dorthin und Teilnehmer zu finden, ist bislang kein Problem gewesen, so die Heimleiterin.
Das Geld aus Elster kommt übrigens gerade recht, denn schon in den Winterferien geht es für sieben Kinder und zwei Erzieherinnen wieder nach Kreisau. Fünf Stunden Autofahrt liegen vor ihnen. Zeit genug, die bislang erworbenen Sprachkenntnisse wieder hervorzukramen. Aber das geht bei den Jugendlichen recht schnell, wie sie schon vorab bewiesen. (mz/cab)