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Kinderbibliothek in Jessen Kinderbibliothek in Jessen: Geräumig und gemütlich

Von Ute Otto 19.11.2019, 10:11
Stöbern und Spielen in der Kinderbücherei: Paulina Nestler (4) mit Mutti Romy Stecklina
Stöbern und Spielen in der Kinderbücherei: Paulina Nestler (4) mit Mutti Romy Stecklina Ute Otto

Jessen - „Hier hat sich ja einiges verändert“, bemerkt Gisela Geister-Stecklina, als sie mit ihrer Tochter Romy Stecklina und der vierjährigen Enkelin Paulina Nestler die Jessener Kinderbibliothek betritt. Sie gehören zu den Stammkunden in der Mühlberger Straße 39. Als ehemalige Bibliothekarin in Herzberg weiß Gisela Geister-Stecklina um die Unverzichtbarkeit solcher Einrichtungen und wie sinnvoll es ist, Kinder beizeiten an Bücher heranzuführen.

Farbenfroh und luftig präsentiert sich der große Raum. „Früher stand hier Schrank an Schrank“, ist Andrea Arndt, Mitarbeiterin im Hauptamt, zufrieden mit dem Ergebnis. Als Mutter des dreijährigen Henry, der bald ein Geschwisterchen bekommt, konnte sie beim Neueinrichten der Kinderbibliothek Ideen und Erfahrungen beisteuern.

In dem Bereich mit den Büchern für die Kleinsten und Kleinen liegt ein großer Teppich. In den Kisten der neuen Regalwand befinden sich Bausteine, denn manchmal möchten die jüngsten Besucher lieber spielen als in Büchern blättern. Oder sie tun beides, wie Henry Arndt: Er hat ein Buch mit Rädern gefunden. Es erzählt von einer Lok und einem Bus, die um die Wette fahren. Weil auch die Kleinsten gern selbst die Bücher aussuchen, die sie sich ansehen oder vorgelesen haben möchten, sind die Bilder- und Vorlesebücher in niedrigen Fächern deponiert. Und für das Regal gibt es ein gelbes Treppchen. Auch für die größeren Kinder ist eine Lümmel- und Leseecke eingerichtet.

„Die Bücherei ist für mich ein Herzensobjekt“, sagt Andrea Arndt. „Es geht doch nichts über ein Buch in der Hand. Und man kann mit Büchern in der Familie gemeinsam Zeit verbringen. Es ist besser, als die Kinder abends vor den Fernseher zu setzen.“

Beim Umsetzen der Pläne für die Kinderbücherei hat Francine Meißner, Auszubildende im dritten Lehrjahr, geholfen - die junge Kollegin soll Andrea Arndt vertreten, wenn sie im Babyjahr ist. Die junge Frau aus Meuselko hatte auch die Bastelangebote jüngst zum Tag der offenen Tür mit vorbereitet und gemeinsam mit Bettina Hecht, die die Ausleihe in der Zweigstelle Seyda absichert, und dem Bundesfreiwilligen Johannes Vofrei betreut. Die Resonanz war gut. „Wir wollen zeigen, dass es die Bibliothek noch gibt und dass sie nicht verstaubt ist, wie manche denken.“

Des Lobes voll sind die beiden Mitarbeiterinnen der Stadtverwaltung über den Medienbestand in der Kinderbücherei. „Sie haben gut eingekauft“, sagt Andrea Arndt hauptsächlich an die Adresse der Bibliotheksverantwortlichen Karin Kratschke. Dank der Kooperation mit anderen Stadtbibliotheken - gemeinsam wurden Fördermittel beantragt - und mit dem Zuschuss der Stadt standen der Jessener Bibliothek 4 000 Euro für Neuanschaffungen zur Verfügung.

Die Kinderbuch-Klassiker, mit denen die Eltern und Großeltern der Kinder aufgewachsen sind, fehlen im Bestand ebenso wenig wie die aktuellen Renner, wie „Feuerwehrmann Sam“ und „Die Eiskönigin“ - darauf fahren laut Johannes Vofrei Mädchen und Jungen gleichermaßen ab. Gern genommen werden auch die Nachschlagebücher aus der Reihe „Wieso, weshalb, warum?“.

„Ab dem nächsten Jahr wollen wir Bücherboxen für Kindergärten und Schulen anbieten“, verrät Andrea Arndt weitere Pläne. Diese könnten themenbezogen für Projekttage bestellt werden. Gleiches sei in der Erwachsenenbibliothek für Senioren denkbar.

(mz)

Auszubildende Francine Meißner hat am Projekt mitgearbeitet.
Auszubildende Francine Meißner hat am Projekt mitgearbeitet.
U. Otto