Jessen Jessen: Tanzprojekt feiert 20-jähriges Jubiläum
jessen/MZ. - Es ist tatsächlich bereits 20 Jahre her, als das Tanzprojekt im Jessener Freizeittreff "Wiesengrund" ins Leben gerufen wurde. Auch wenn das Edeltraud Günther, sie gilt als die gute Seele des Ganzen, selbst zur Festveranstaltung noch nicht so recht glauben mochte. "Ohne Frau Günther", so Stadtoberhaupt Dietmar Brettschneider (CDU) in seiner Laudatio, "wäre dieses Projekt nicht das, was es heute ist. Sie ist sein Motor." Die so Gelobte steht unterdessen bescheiden vor all den Gästen im großen Festzelt, welches für diesen Anlass aufgebaut wurde und "ihre Mädchen" applaudieren ganz besonders stürmisch.
Dabei war es nicht unbedingt abzusehen, dass aus der Idee im März 1992, Kindern und Jugendlichen eine sinnvolle Freizeitgestaltung zu ermöglichen, solch eine Erfolgsgeschichte werden würde. Viele gute Einfälle aus dieser Zeit hat die Geschichte hinweggespült. Doch Tanzen wollten von Anfang an viele, das Interesse war groß, was bis heute nicht nachgelassen hat. Stets wollen mehr Eleven eintreten als Plätze vorhanden sind. Dann ist es nicht verwunderlich, dass die, die letztendlich die Ausbildung beginnen, mit dem erforderlichen Ehrgeiz an die Sache heran gehen.
Inzwischen ist es bereits so, dass die Kinder aus den Gründungsjahren selbst zu Trainern geworden sind und ihr Wissen an die Jüngeren weitergeben. Für alle, ob kleine "Tanzmäuse", "Dance Girls" oder "Showtanzgruppe" gilt, ohne hartes Training gibt es keinen Erfolg. Dazu kommt bei den Großen, dass sie fast jedes zweite Wochenende mit einer Programmauswahl von sechs verschiedenen Showtänzen auftreten und das neben Schule, Lehre, Studium oder Berufstätigkeit. Jedes Jahr werden ein bis zwei neue Tänze einstudiert und hinzu kommt noch ein Weihnachtstanz, der auf dem Weihnachtsmarkt Premiere feiert. Welcher das in diesem Jahr sein wird, wurde aber natürlich nicht verraten. Die Showgirls gingen lieber mit ihren Gästen auf eine musikalisch-tänzerische Weltreise. Die begannen sie in wunderschönen Rock'n‘-Roll-Outfits. Noch mehr erahnen ließen die Kostüme beim Cancan, was auch für Gelder dafür gebraucht werden. Doch die jungen Damen wirbelten solcherart über die Bühne, da gab es für die zahlreichen eingeladenen Sponsoren, die von so viel Schwung begeistert, mitklatschten, keine Frage, dass ihre Spenden an dieser Stelle auch in Zukunft gut angelegt sind. Denn wie Landrat Jürgen Dannenberg (Linke) sagte: "Ohne Sponsoren geht heute nichts. Wir sind mit unserer finanziellen Decke am Ende".
Edeltraud Günther hatte noch zwei Überraschungen in petto. Zunächst machte der Holzdorfer Karnevalsclub mit einer Tanzgruppe und dem Männerballett seine Aufwartung. Und dann erschien Lili Sander. Eine junge Sängerin, eine ehemalige Tänzerin aus dem Freizeittreff, die nun ihre Karriere auf den Bühnen und vor Kameras begonnen hat. Sie sei viel aufgeregter, obwohl sie nicht wie sonst vor vielen Menschen singe, gestand die sympathische Künstlerin. Und sie tat das, was Bundestagsmitglied Ulrich Petzold (CDU) zuvor schon den Mädchen und Frauen des Tanzprojektes mit den Worten anempfohlen hatte: "Geben sie die Freude weiter, die sie im Herzen tragen."