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Intersport Klöpping in Jessen und Wittenberg Intersport Klöpping in Jessen und Wittenberg: Jubel zur Wieder-Eröffnung

Von Thomas Tominski 20.04.2020, 08:45
Karsten Klöpping (rechts) freut sich, dass seine Kunden wieder alle Bereiche des Intersport-Geschäfts betreten können.
Karsten Klöpping (rechts) freut sich, dass seine Kunden wieder alle Bereiche des Intersport-Geschäfts betreten können. Thomas Tominski

Jessen - Der Jubelschrei ist unüberhörbar. „Wir sind alle total happy“, betont Karsten Klöpping, dem die Corona-Krise „viele schlaflose Nächte beschert“ hat. Die vierte Verordnung des Landes Sachsen-Anhalt zur Eindämmung der Pandemie ist für das Jessener Sportwarenfachgeschäft Intersport Klöpping wie ein Lottogewinn.

„Am heutigen Montag öffnen wir wie gewohnt um 9.30 Uhr unsere Türen. Wir freuen uns auf jeden Kunden. Endlich kehrt wieder ein Stück Normalität zurück“, sagt der Unternehmer und fügt an, dass im Geschäft alle Bereiche offen sind.

Sauer über Gerüchte

Trotz aller Freude über die Öffnung, hat der Chef des Geschäfts an der Rosa-Luxemburg-Straße die Wochen seit Ausbruch der Corona-Krise nicht vergessen. Die Landesregierung, Landrat Jürgen Dannenberg (Linke) und Jessens Bürgermeister Michael Jahn (SPD) haben in puncto Krisenbewältigung einen super Job gemacht. Richtig sauer ist Klöpping nur gewesen, als Gerüchte über ihn in den sozialen Netzwerken verbreitet worden sind.

Der Unternehmer stellt klar, dass er 2020 nicht im Wintersport gewesen ist und ihn die Anschuldigungen im Netz deshalb persönlich schwerer getroffen haben als die Sperrung der Stadt. „Da hat im Hause Klöpping Ausnahmezustand geherrscht.“

Als Geschäftsmann beweist der Hobbysportler Durchhaltevermögen sowie Weitblick und forciert den Online-Handel. Auf der Internetplattform steppt bald der Bär. „Die steigenden Verkaufszahlen im Online-Shop haben uns die Liquidität erhalten“, so der Geschäftsmann, der auch in der Krise monatlich Betriebskosten zahlen muss. Richtig gut gehen verschiedene Fitness-Geräte, Inline-Skater oder Sportbekleidung, die Menschen drängt es in die Natur.

Der Prozentsatz an Rückläufern sei gering gewesen. Ambitionierte Freizeitsportler kennen den Markt und leisten sich keinen Fehlkauf, Leute, die extrem auf die Optik schauen, liegen des Öfteren daneben. „Eine authentische Beratung ist immer 1.000 Mal besser als der Kauf der Mausklick“, meint Klöpping, der nie Angst gehabt hat, dass im Online-Shop mal gähnende Leere herrscht.

Es seien zwar einige Lieferketten unterbrochen, doch die Lager mit im Vorfeld georderter Waren gut gefüllt. „Wenn ein Sportartikel-Gigant wie Adidas andererseits bei der staatlichen Förderbank Kfw einen Kredit aufnimmt, mache ich mir schon Gedanken“, sagt er.

Guter Zusammenhalt

Die Mitarbeiter aus der Sportabteilung sind bis Freitag komplett in Kurzarbeit gewesen, Absperrbänder wiesen den Weg in Richtung Fahrradwerkstatt und -verkauf. Trotz der übersichtlichen Situation hat der Chef penibel auf die Einhaltung der Hygiene- und Schutzmaßnahmen geachtet. Alle Mitarbeiter aus genannter Abteilung bezeichnet Klöpping als Teamplayer.

Die Stimmung im Geschäft habe nie gelitten, der Kundenkontakt sei „in einem gewissen Abstand“ passiert. „Das Fahrradgeschäft ist längst nicht so gut wie vor dem Ausbruch der Corona-Krise gelaufen.“ Die Auswirkungen der Schockwelle sind deutlich zu spüren gewesen.

„Trotz einiger Lockerungen war es eine angespannte Situation.“ Der Geschäftsmann gibt zu, dass ihm die Corona-Krise mit dem Höhepunkt Sperrung der Stadt ziemlich an die Nieren gegangen ist. Jetzt freut sich auf den heutigen Start. „Die vierte Verordnung hat mich richtig aufgebaut“, meint Klöpping.

Umfassende Sicherheits- und Hygienebestimmungen

Das Geschäft an der Rosa-Luxemburg-Straße in Jessen gehört im Fahrradbereich mit zur ZEG (Zweirad Experten Gruppe) in Köln. In einer Presseerklärung des Unternehmens heißt es: Selbstverständlich gelten während der Corona-Pandemie besondere Vorsichtsmaßnahmen für Abstandsregelungen und Hygiene. Dies versteht sich für das Team von Intersport Klöpping von selbst. Die Gesundheit unserer Kunden und Mitarbeiter mit ihren Familien steht an allererster Stelle.

Grundsätzlich gilt, dass mit der Wiederöffnung die Abstandsregel von zwei Metern unbedingt eingehalten werden muss. ZEG und Intersport Klöpping bitten Kunden deshalb um Verständnis, dass der Zugang zum Geschäft geregelt wird. Des Weiteren ist es wünschenswert, wenn die Kunden allein oder höchstens zu zweit zum Einkauf kommen.

Ausreichende Hygienemaßnahmen sind eine Selbstverständlichkeit. Alle Fahrräder der Ausstellung werden regelmäßig an den Kontaktflächen wie Lenker und Sattel desinfiziert, so dass Probefahrten bedenkenlos möglich sind. Auch Türen, Kassenbereich und sonstige Kontaktpunkte werden regelmäßig desinfiziert. Den Bezahlvorgang an der Kasse wickeln die Mitarbeiter von Intersport zügig und im Idealfall kontaktlos ab.

Obwohl es keine Pflicht zur Benutzung von Schutzmasken gibt, wird das Team um Karsten Klöpping diese in den Verkaufsräumen und insbesondere beim Beratungsgespräch tragen und den Kunden auf Wunsch ebenfalls sterile Schutzmasken – falls vorrätig - zur Verfügung stellen.

Die Werkstatt ist während der vergangenen Wochen geöffnet gewesen, um die Mobilität per Fahrrad und E-Bike sicherstellen zu können. Alle Mitarbeiter sind geschult, um mit der besonderen Situation umgehen zu können. Eine Beratung ist auch per Telefon oder E-Mail möglich. Bestellte Fahrräder oder andere Artikel können schnell abgeholt werden oder werden alternativ zum Kunden nach Hause geliefert, um Wartezeiten zu vermeiden. (mz)

Der Internetauftritt von Intersport Klöpping.
Der Internetauftritt von Intersport Klöpping.
Screenshot Tominski
Im Geschäft herrschte Stimmung wie bei der Fußball-WM 2018.
Im Geschäft herrschte Stimmung wie bei der Fußball-WM 2018.
Tominski