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Hochwasserschutz in Mühlanger Hochwasserschutz in Mühlanger: Drei Bäche bereiten Sorgen

Von Boris Canje 21.03.2016, 07:55
Zahna-Elsters Wasserwehrchef Sven Henze und Mühlangers Ortsbürgermeister Hans-Joachim Harm (rechts) machen sich Sorgen um einen Teil ihres Ortes, der bei einem größeren Hochwasser der Elbe immer noch gefährdet ist.
Zahna-Elsters Wasserwehrchef Sven Henze und Mühlangers Ortsbürgermeister Hans-Joachim Harm (rechts) machen sich Sorgen um einen Teil ihres Ortes, der bei einem größeren Hochwasser der Elbe immer noch gefährdet ist. Boris Canje

Mühlanger - Wenn die Hochwasserschutzvorhaben zwischen Iserbegka und Listerfehrda Ende des Jahres im Wesentlichen abgeschlossen sind, kann Zahna-Elsters Bürgermeister Peter Müller (Freie Wähler) noch nicht ganz aufatmen. Es gibt immer noch eine ungeschützte Stelle bei Mühlanger: zwischen Prühlitz und Hohndorf.

Häuser und Ställe gefährdet

Hier steht bei einer größeren Flut nicht nur das Wasser aus der Elbe, sondern ebenso das von Zahna-Bach, Greye und Taubengraben. Letztere fließen hier zusammen. Das hat das jüngste Hochwasser vom Juni 2013 einmal mehr bewiesen. Sogar bis an die Bundesstraße stand das Wasser, auch weil der Taubengraben zum Teil durch Rohre verläuft. Nicht nur Wohngebäude, sondern ebenso die Stallanlage in Hohndorf waren gefährdet.

„Da muss eine Änderung her“, sagt Ortsbürgermeister Hans-Joachim Harm und macht die Lage noch einmal an zwei Karten deutlich. Am sogenannten Totlager erläuterte er gemeinsam mit Sven Henze, Leiter der Wasserwehr Zahna-Elster, die Situation. Eigentlich ein idyllischer Ort, der förmlich zum Entspannen einlädt.

Aber der Schein trügt. Allein hier, so der Ortschef, sind zwei Häuser immer gefährdet. Wasser im Keller und bei einer ähnlichen Situation wie 2013 auch bis ins Wohnzimmer. Eigentlich, zeigt sich Hans-Joachim Harm überzeugt, hätte hier keine Baugenehmigung erteilt werden dürfen. Prekär ist es in dem Bereich auch, weil das Nass aus den Gräben bei Hochwasser nicht mehr abfließt. Und das kann bei entsprechenden Regenfällen durchaus eine große Menge sein, die sich aus dem Fläming kommend einen Weg zur Elbe sucht. „Dann steigt das Niveau der Gräben in kurzer Zeit“, sagt der Ortsbürgermeister. Er befürchte, dass dann die zum Teil hohen Wälle nicht standhalten. Diese Angst treibt ihn aber unabhängig von Hochwasserlagen um. Ähnliches könne seiner Meinung nach der Biber in der Nähe des Umspannwerkes verursachen.

Deshalb hatte Peter Müller die Gelegenheit bei der Übergabe des ersten und zweiten Bauabschnittes der Hochwasserschutzmaßnahmen in Elster genutzt, um Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) noch einmal um Hilfe zu bitten. „Wir können das als Kommune nicht alleine schultern.“ Zumal das Land laut Wassergesetz sowohl für den Zahna-Bach als auch für den als Hochwasserumfluter eingestuften Greye-Bach als Gewässer erster Ordnung zuständig ist.

Positives Signal

Kürzlich gab es eine Beratung beim Landesbetrieb für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft, an der neben Peter Müller auch Hans-Joachim Harm teilnahm. Im Ergebnis ist Müller zuversichtlich, dass auch dieses Problem gelöst wird. Man wolle noch in diesem Jahr die Vorplanung auf den Weg bringen. Über die Ausmaße, die dieses Projekt haben wird, könne man noch nichts sagen. „Das kann und muss die Vorplanung ergeben“, so Harm. Eventuell sei ein Schöpfwerk erforderlich, möglicherweise gar ein größeres als jene bei Elster und Listerfehrda. (mz)