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Hintergrund Hintergrund: Beim Zoo-Ausflug den Sorgen mal den Rücken gekehrt

15.08.2013, 20:10

Für den neunjährigen Rico und seine Oma Elke Hiob aus Elster wird der Ausflug in den Leipziger Zoo zum „bisher schönsten Ferientag“. „Fünf Tage lang stand unser Haus im Wasser. Drei Leute aus Bonn kamen und haben uns beim Ausräumen unterstützt. Und ich habe sogar die Wände mit abgeklopft“, berichtet der Junge stolz. Er hofft nun, dass die Familie bald wieder „normal“ leben kann.

Ramona und Peter Fichte aus Elster hatten ihre Enkelin Stella (fünf) zur Busfahrt mitgenommen - und jeder Menge Arbeit den Rücken gekehrt: „Erst wollten wir gar nicht so richtig, doch jetzt sind wir froh, dass wir das miterlebt haben. Der Handwerker musste heute mal allein zu Hause werkeln.“

Die „Sorgen zu Hause“ gelassen hat auch die Hausgemeinschaft Dorfstraße 17 in Listerfehrda. Das sind die Familien Ritter, Schaarschmidt, Neitzel, Zschau und Sabine Hirsch. Iris Neitzel wohnt aufgrund der Hochwasserschäden noch immer bei ihren freundlichen Nachbarn. Obwohl Sabine Hirsch ebenso wie Anke und Werner Zschau schon längere Zeit in Elster lebt, gehören sie noch immer zur „duften Truppe aus der Siebzehn“. Sabine Hirsch bekennt: „Unser Alltag ist nach dem Hochwasser noch immer sehr eingeschränkt. Dieser Tag war eine wunderbare Gelegenheit, etwas Abstand davon zu gewinnen.“ Das Ehepaar Zschau feierte sogar seinen 28. Hochzeitstag inmitten des Leipziger Mini-Dschungels.

Der Leipziger Zoo gehört zu den renommiertesten Tiergärten der Welt und wurde 1878 gegründet. Insgesamt, so informiert die Pressestelle, leben heute auf dem 27 Hektar großen Areal 888 Arten und Unterarten von Tieren mit mehr als 5 000 zählbaren Individuen. Die Erhaltung der Tierwelt und Artenvielfalt wird im Rahmen der Welt-Zoo-Naturschutzstrategie umgesetzt: Käfige gibt es nicht mehr, stattdessen leben die Tiere in naturnah nachgestalteten Lebensräumen. International bekannt wurde der Zoo Leipzig durch Nachzuchten bei Löwen, Tigern und Lippenbären. Wissenschaftler des Max-Planck-Institutes erforschen seit mehreren Jahren vor Ort Verhaltensweisen der Menschenaffen.

In einer Woche werden an die Tiere nach Angaben der Leipziger Tierparkleitung unter anderem folgende Mengen verfüttert: 1 000 Kilogramm Äpfel und Möhren, 15 000 Kilogramm Obst und Gemüse, 12 000 Kilogramm Heu, 4 500 Kilogramm Grünfutter, 400 Eier, 100 Brote, 500 Kilogramm Fleisch, 150 Kilogramm Süßwasser- und 400 Kilogramm Salzwasserfisch.

Für Kinder und Erwachsene bietet der Zoo Leipzig spezielle Themenführungen und Veranstaltungen an. (gzn)

Mehr dazu gibt es im Internet unter www.zoo-leipzig.de