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Heimatverein Glücksburger Heide Gemeinsam auf Entdeckertour - 27 Kinder aus Jessen erleben spannenden Projekttag

Heimatverein Glücksburger Heide veranstaltet Projekttag mit 27 Kindern der Jessener Kita „Knud’s Kinderland“. Welche Stationen auf dem Plan stehen und wo ein Krokodil zu Hause ist.

Von Thomas Tominski 09.06.2024, 10:00
Mit der Lupe suchen  Kinder  den Waldboden ab.  Irgendwo muss sich doch eine  Waldameise  versteckt haben.
Mit der Lupe suchen Kinder den Waldboden ab. Irgendwo muss sich doch eine Waldameise versteckt haben. (Foto: Thomas Tominski)

Jessen/MZ. - Mit der Lupe in der Hand suchen Kinder jeden Zentimeter des Bodens ab. Irgendwo muss sich eine Waldameise versteckt haben. Endlich! Das erste Exemplar ist deutlich zu erkennen. Vor Aufregung bilden die kleinen Besucher auf der Jessener Hirtenwiese einen Kreis und verfolgen laut diskutierend den Weg der Ameise.

Ursula Nachtigall vom Heimatverein „Glücksburger Heide“ freut sich, dass die Kinder so interessiert bei der Sache sind und Lust haben, beim Projekttag Wald auf Entdeckertour zu gehen. An insgesamt vier Stationen können die 27 Teilnehmer aus der Kita „Knud’s Kinderland“ ihr Können und Wissen unter Beweis stellen, zum Abschluss geht es gemeinsam auf Schatzsuche.

Geschafft! Die Kinder aus der   Schmetterlings- und  Eichhörnchengruppe  sind mit zwei  Bussen auf der  Jessener Hirtenwiese angereist.
Geschafft! Die Kinder aus der Schmetterlings- und Eichhörnchengruppe sind mit zwei Bussen auf der Jessener Hirtenwiese angereist.
(Foto: Thomas Tominski)

„Wir sind viel an der frischen Luft und erkunden die Natur“, erklärt Erzieherin Claudia Hellwig und ergänzt, dass sie mit ihren Kolleginnen die Kinder ein wenig auf den Projekttag vorbereitet hat. Für die Teilnehmer aus der Eichhörnchen- und Schmetterlingsgruppe sei es zwar nichts Neues, durch den Wald zu streifen, doch die Busfahrt zur Hirtenwiese sei Aufregung pur gewesen.

Moos speichert Wasser

Experimente sind bei Fünfjährigen immer ein Hit. Dagmar Bär vom Heimatverein hat zwei Schalen mit Moos aufgestellt. Sie nimmt die Sprühflasche und bestäubt die eine Hälfte mit Wasser. Die grünen Pflanzen, erzählt Dagmar Bär, sind ein guter Speicher und stellen den umliegenden Bäumen das Wasser zur Verfügung. „Das ist wichtig bei Trockenheit“, rufen die Kinder und nehmen beide Stücke in die Hand. Es sei wie beim Schwamm in der Badewanne, stellen sie fest, wenn „man feste drückt“, läuft das Wasser heraus.

Dagmar Bär stellt  den  Teilnehmern  ihrer  Gruppe anhand  von  Zweigen die  Bäume  des umliegenden Waldes  vor.
Dagmar Bär stellt den Teilnehmern ihrer Gruppe anhand von Zweigen die Bäume des umliegenden Waldes vor.
(Foto: Thomas Tominski)

Bei der Fragerunde, welcher Zweig zu welchem Baum gehört, liegen die kleinen Besucher selten falsch. Isabella und Fiona kennen sich sogar mit unterschiedlichen Eichen aus. „Ziegen essen gern junge Triebe an Nadelbäumen“, ruft ein Junge in die Runde, der für diese Feststellung von der Stationsleiterin anerkennende Worte erhält. Lediglich bei den Vogelstimmen benötigen die künftigen Abc-Schützen die Unterstützung von Dagmar Bär. Den Gesang eines Buchfinks erkennt wahrscheinlich auch nicht jeder Erwachsene. Beim Thema Berufe im Wald bekommen die Kinder schnell wieder die Kurve. Auch wenn Forstwirt ein schwieriges Wort ist, Möbel aus Holz haben alle zu Hause.

Detlev Bär steht mit der Stoppuhr in der Hand an der Startlinie und erklärt den Teilnehmern die einzelnen Disziplinen. Beim Slalomlauf ist Geschwindigkeit gefragt, beim Balancieren über ausgelegte Holzscheiben dürfen die Sportler nicht ins imaginäre Wasser fallen. „Da bekommt ihr nicht nur nasse Füße. Dort lauern auch die Krokodile“, meint der frühere Sportlehrer am Jessener Gymnasium scherzhaft, der jedes Kind lautstark anfeuert, sein Bestes zu geben.

Detlev Bär erklärt  den Teilnehmern  die  einzelnen Stationen.
Detlev Bär erklärt den Teilnehmern die einzelnen Stationen.
(Foto: Thomas Tominski)

Auch wenn nicht alles klappt: Die Teilnehmer sind mit Feuereifer bei der Sache und versuchen, dem Krokodil aus dem Weg zu gehen. „Bewegung an der frischen Luft ist für Kinder in diesem Alter doch eine super Sache“, meint der ehemalige Lehrer, der nach 25 Minuten Stationsbetrieb sehr zufrieden ist.

Seit Januar dabei

Christel Meißner ist neu im Team. Die Rentnerin aus Jessen erzählt, dass sie erst seit Januar Mitglied des Heimatvereins Glücksburger Heide ist und als studierte Gärtnerin schon immer eine besondere Beziehung zur Natur pflegt. Sie habe Freude daran, den Kindern Wissen zu vermitteln und ist erstaunt, wie interessiert die Kinder aus den einzelnen Gruppen (insgesamt vier) ihren Erzählungen lauschen.

Christel  Meißner  stellt den Kindern die Waldmaus im Detail vor.
Christel Meißner stellt den Kindern die Waldmaus im Detail vor.
(Foto: Thomas Tominski)

Christel Meißner referiert über die Waldmaus und stellt das kleine Säugetier im Detail vor. Die Länge der Hinterfüße beträgt zwischen 20 und 23,5 Millimeter. „Ich habe keine Angst vor Mäusen. Die sind doch niedlich“, meint sie, Spinnen dagegen seien eher nicht ihr Fall. In der anschließenden Geschichte „Die Maus und die Kiefer“ geht es um den genannten Waldbewohner, der beim Betrachten des unbekannten Baumes, in diesem Fall die Kiefer, einen heranschleichenden Fuchs nicht bemerkt und diesem nur mit viel List entkommt.

Der nächste Stationswechsel steht auf dem Programm. Am fröhlichen Verhalten der Kinder ist deutlich zu erkennen, dass dieser Projekttag ganz nach ihrem Geschmack ist.