Heimatverein Glücksburger Heide Gemeinsam auf Entdeckertour - 27 Kinder aus Jessen erleben spannenden Projekttag
Heimatverein Glücksburger Heide veranstaltet Projekttag mit 27 Kindern der Jessener Kita „Knud’s Kinderland“. Welche Stationen auf dem Plan stehen und wo ein Krokodil zu Hause ist.

Jessen/MZ. - Mit der Lupe in der Hand suchen Kinder jeden Zentimeter des Bodens ab. Irgendwo muss sich eine Waldameise versteckt haben. Endlich! Das erste Exemplar ist deutlich zu erkennen. Vor Aufregung bilden die kleinen Besucher auf der Jessener Hirtenwiese einen Kreis und verfolgen laut diskutierend den Weg der Ameise.
Ursula Nachtigall vom Heimatverein „Glücksburger Heide“ freut sich, dass die Kinder so interessiert bei der Sache sind und Lust haben, beim Projekttag Wald auf Entdeckertour zu gehen. An insgesamt vier Stationen können die 27 Teilnehmer aus der Kita „Knud’s Kinderland“ ihr Können und Wissen unter Beweis stellen, zum Abschluss geht es gemeinsam auf Schatzsuche.

„Wir sind viel an der frischen Luft und erkunden die Natur“, erklärt Erzieherin Claudia Hellwig und ergänzt, dass sie mit ihren Kolleginnen die Kinder ein wenig auf den Projekttag vorbereitet hat. Für die Teilnehmer aus der Eichhörnchen- und Schmetterlingsgruppe sei es zwar nichts Neues, durch den Wald zu streifen, doch die Busfahrt zur Hirtenwiese sei Aufregung pur gewesen.
Moos speichert Wasser
Experimente sind bei Fünfjährigen immer ein Hit. Dagmar Bär vom Heimatverein hat zwei Schalen mit Moos aufgestellt. Sie nimmt die Sprühflasche und bestäubt die eine Hälfte mit Wasser. Die grünen Pflanzen, erzählt Dagmar Bär, sind ein guter Speicher und stellen den umliegenden Bäumen das Wasser zur Verfügung. „Das ist wichtig bei Trockenheit“, rufen die Kinder und nehmen beide Stücke in die Hand. Es sei wie beim Schwamm in der Badewanne, stellen sie fest, wenn „man feste drückt“, läuft das Wasser heraus.

Bei der Fragerunde, welcher Zweig zu welchem Baum gehört, liegen die kleinen Besucher selten falsch. Isabella und Fiona kennen sich sogar mit unterschiedlichen Eichen aus. „Ziegen essen gern junge Triebe an Nadelbäumen“, ruft ein Junge in die Runde, der für diese Feststellung von der Stationsleiterin anerkennende Worte erhält. Lediglich bei den Vogelstimmen benötigen die künftigen Abc-Schützen die Unterstützung von Dagmar Bär. Den Gesang eines Buchfinks erkennt wahrscheinlich auch nicht jeder Erwachsene. Beim Thema Berufe im Wald bekommen die Kinder schnell wieder die Kurve. Auch wenn Forstwirt ein schwieriges Wort ist, Möbel aus Holz haben alle zu Hause.
Detlev Bär steht mit der Stoppuhr in der Hand an der Startlinie und erklärt den Teilnehmern die einzelnen Disziplinen. Beim Slalomlauf ist Geschwindigkeit gefragt, beim Balancieren über ausgelegte Holzscheiben dürfen die Sportler nicht ins imaginäre Wasser fallen. „Da bekommt ihr nicht nur nasse Füße. Dort lauern auch die Krokodile“, meint der frühere Sportlehrer am Jessener Gymnasium scherzhaft, der jedes Kind lautstark anfeuert, sein Bestes zu geben.

Auch wenn nicht alles klappt: Die Teilnehmer sind mit Feuereifer bei der Sache und versuchen, dem Krokodil aus dem Weg zu gehen. „Bewegung an der frischen Luft ist für Kinder in diesem Alter doch eine super Sache“, meint der ehemalige Lehrer, der nach 25 Minuten Stationsbetrieb sehr zufrieden ist.
Seit Januar dabei
Christel Meißner ist neu im Team. Die Rentnerin aus Jessen erzählt, dass sie erst seit Januar Mitglied des Heimatvereins Glücksburger Heide ist und als studierte Gärtnerin schon immer eine besondere Beziehung zur Natur pflegt. Sie habe Freude daran, den Kindern Wissen zu vermitteln und ist erstaunt, wie interessiert die Kinder aus den einzelnen Gruppen (insgesamt vier) ihren Erzählungen lauschen.

Christel Meißner referiert über die Waldmaus und stellt das kleine Säugetier im Detail vor. Die Länge der Hinterfüße beträgt zwischen 20 und 23,5 Millimeter. „Ich habe keine Angst vor Mäusen. Die sind doch niedlich“, meint sie, Spinnen dagegen seien eher nicht ihr Fall. In der anschließenden Geschichte „Die Maus und die Kiefer“ geht es um den genannten Waldbewohner, der beim Betrachten des unbekannten Baumes, in diesem Fall die Kiefer, einen heranschleichenden Fuchs nicht bemerkt und diesem nur mit viel List entkommt.
Der nächste Stationswechsel steht auf dem Programm. Am fröhlichen Verhalten der Kinder ist deutlich zu erkennen, dass dieser Projekttag ganz nach ihrem Geschmack ist.