Fuchsjagd in Lindwerder Fuchsjagd in Lindwerder: Hürden mutwillig umgestürzt

lindwerder/MZ - Es war ziemlich kalt, als sich die Reiter samt ihren Pferden in Lindwerder versammelten, um an der 19. Fuchsjagd teilzunehmen. Zwar versprach der blaue Himmel besseres, aber drei Grad plus war noch ziemlich wenig. Die Geduld sowohl der Reiter als auch der Zuschauer wurde auf die Probe gestellt. Ralf Richter, der diese pferdesportliche Veranstaltung immer organisiert, war weit und breit nicht zu sehen.
Dafür machte die Nachricht die Runde, dass Unbekannte in der Nacht zum Sonnabend zahlreiche der 32 Hindernisse umgestoßen und zum Teil sogar zerstört hatten. Ralf Richter und seine Helfer hatten sie in tagelanger Arbeit gebaut und aufgestellt. Nun blieb nur, alles so schnell und so gut wie möglich wieder herzurichten. „Zum Glück haben wir das meiste sehr stabil gebaut“, erklärte der Organisator, als er dann endlich am Start eingetroffen war. Aber es sei auch teilweise zur Kettensäge gegriffen worden. Nun war alles wieder gerichtet und die Reiter wurden gebeten, sich mit ihren Pferden aufzustellen.
Nach kurzen Einführungen und dem obligatorischen Bügeltrunk wurden dann mit einstündiger Verspätung die etwa 25 Kilometer über Felder und durch Wälder in Angriff genommen. Zwei längere Rasten waren eingeplant. Etwa 40 Zuschauer, der jüngste acht Monate und die ältestes 80 Jahre alt, begleiteten das Teilnehmerfeld auf vier Kremsern. Auch das Jagdgericht verfolgte von hier aus das Geschehen, jedes Vergehen wurde von Eckhard Schaar notiert.
Vornweg ritt Master Torsten Finke, der den verletzten Ralf Richter vertrat. Erst als er das Signal gab, war die abschließende Hatz nach dem Fuchsschwanz eröffnet. Dabei mussten zwei letzte Hindernisse gemeistert werden. „Wer Fuchs werden will, der muss alle Sprünge nehmen“, erläuterte Ralf Richter das Reglement. Wer sich an ein Hindernis nicht traute, der durfte es umreiten, war damit aber aus dem Rennen.
Unter den Startern war auch Randy Helbig aus Jeßnigk, Inhaber des inoffiziellen Deutschen Rekordes im Langstreckenreiten. Bei den Karl-May-Festspielen in Radebeul wird immer der Teilnehmer ermittelt, der den weitesten Weg per Pferd zurück gelegt hat. Etwas über 700 Kilometer war die alte Bestleistung. Randy Helbig wies durch einen Umweg über Polen im Tagebuch 1 320 Kilometer nach.
Den Fuchsschwanz holte sich die Prettinerin Svenja Brenner.
