Fotografie in Jessen Fotografie in Jessen: Traum wahr gemacht

Jessen - „Jeder sollte seine eigenen Träume verfolgen und auf dem Weg niemals aufgeben. Das ist ganz wichtig!“ Katrin Liedtke lebt diesen Leitsatz und konnte letztlich ihre Leidenschaft zum Beruf machen. Vorläufig gekrönt wird ihr keinesfalls geradliniger Werdegang zur selbstständigen Fotografin am Freitag, 26. April.
Da nämlich weiht sie gemeinsam mit Ehemann Sascha ihr neues Fotoatelier am Jessener Markt ein - in jenem inzwischen von der jungen Familie erworbenen Haus, in dem sich bis 2018 der Konsum befand.
Vorbei sind damit die Zeiten, da die 35-Jährige ihr Fotografen-Handwerk zu Hause im Jessener Pfirsichweg im Kellerstudio ausübte. Voll ausgestattet zwar, aber eben längst nicht so repräsentativ gelegen und räumlich auch nicht so großzügig wie das Atelier am Markt.
Im Juni 2015 kehrte das Paar mit seinen drei Kindern - zwei Mädchen (heute elf und neun Jahre) und ein Junge (sechs) - aus den USA nach Deutschland zurück. Im September desselben Jahres machte sich Katrin Liedtke hier selbstständig und das Kellerstudio zur Basis ihres Wirkens.
Beruflich Tritt zu fassen, gelang ihr und Sascha Liedtke vor allem durch eine umfängliche Internetpräsenz, viel Werbung und entsprechende Mundpropaganda. „Da steckt jede Menge Arbeit drin“, sagt Katrin Liedtke, „man muss ständig am Ball bleiben. Wo ich heute stehe, habe ich vor allem meinen lieben Kunden und meinem Mann zu danken. Sie haben immer an mich, richtiger an uns, geglaubt.“
Dabei ging und geht das Paar arbeitsteilig vor: Der Fokus der studierten Fotografin lag anfangs - nach der Ausprobier-Phase, als sie „quer durch den Gemüsegarten alles“ ablichtete - recht eindeutig auf Bildern von Schwangeren und Neugeborenen. „Mein Herz schlägt für die Babys, das kristallisierte sich so heraus. Erst meine Kunden haben mich dann auch zu Kindern und Familien hingelenkt“, blickt sie zurück.
Ihr Mann, den sie inzwischen ins Geschäft eingebunden hat, macht ausschließlich Hochzeitsfotos. Dafür und für Gesellschaftsbilder bedient er sich manchmal einer von ihm gesteuerten Drohne. Außerdem zeichnet er für die Technik, die Datenverarbeitung und deren Sicherheit verantwortlich. „Ich bin mehr im Hintergrund tätig“, sagt der 39-Jährige von sich.
„Ansonsten ist das Geschäft Katrins ,Baby‘“. Dabei stammt er aus einer Fotografenfamilie in Radevormwald bei Wuppertal. Sein Großvater war Kinoplakatmaler, dann Designer und später Produktfotograf. Sein Geschäft hat er an Sascha Liedtkes Onkel weitergegeben, der es ins digitale Zeitalter führte. Sascha selbst ließ sich in Dresden zum IT-Kaufmann ausbilden, wo er zudem seiner Frau begegnete.
Die heutige dreifache Mutter kam 1983 in Dresden zur Welt. Als Jugendliche erlernte sie den Beruf einer Restaurantfachfrau. 2004 ging sie mit Sascha Liedtke zuerst nach Köln, hier arbeitete sie eine Weile im Flughafen-Restaurant, und 2010 für fünf Jahre in die USA.
Dort hatte ihr Mann beruflich zu tun. In ihrer Mutterzeit war sie Hausfrau. Als sich Sascha seine erste hochwertige Vollformatkamera kaufte, begann sich Katrin Liedtke für die Fotografie zu interessieren. Ihr wiederentdeckter Kindheitstraum mündete in eine bis heute anhaltende Leidenschaft und ein Fotodesign-Studium, das sie 2014 erfolgreich abschloss. Noch im selben Jahr machte sie sich in den USA zum ersten Mal selbstständig.
Die 35-Jährige wird wochentags im neuen Atelier am Markt anzutreffen sein. Aber mehr um Termine mit ihren Kunden zu machen und Absprachen zu führen. Für die eigentlichen Shootings möchte sie sich nämlich Zeit nehmen.
„Das geht besser, wenn einem nicht schon der Nächste im Nacken sitzt“, erklärt Katrin Liedtke. Ein dickes Dankeschön sagt sie ihren Kunden, der Familie, allen Freunden. „Das Entstehen des Studios und der Eintritt in die Selbstständigkeit haben bestehende Freundschaften eng zusammengeschweißt.“ (mz)