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«Flotte Knochen» auf der Tanzdiele

Von Detlef Mayer 27.07.2008, 16:12

Grabo/MZ. - Aber im Laufe der freitäglichen Disco, angeregt durch das eine oder andere Bierchen, änderte sich die Stimmungslage.

Jedenfalls wurde am Sonnabendvormittag doch Volleyball gespielt, wie Dirk Zarrad der MZ im Nachgang verriet. Der Vorsitzende des festorganisierenden Heimatvereins wusste zu berichten, dass zwei Graboer Mannschaften sich gefunden hatten, die Dorfjugend trat gegen die reiferen Semester aus dem Ort an und verließ den Platz unmittelbar neben dem eingezäunten Festgelände als Sieger.

Im nächsten Jahr steht in Grabo die zehnte Heimatfestausgabe nach der Wende an. Da soll, wie Dirk Zarrad vorausblickte, natürlich alles besonders groß und schön ausfallen, deshalb, so versicherte er, werde es dann auch wieder ein richtiges Volleyball-Turnier geben, mit vielen Teams.

Die Freitagnacht-Disko war übrigens nicht nur gut, um spontan Pläne für den nächsten Tag zu fassen. Man konnte auch ausgelassen feiern und tanzen. Erst Sonnabend früh um 6 Uhr sollen die Letzten die Party verlassen haben. "Das Zelt war schon mal voller, aber alle, die gekommen waren, hatten ihren Spaß", kommentierte der Heimatvereinschef das Geschehen.

Gut gefüllt präsentierte sich das Festzelt auch am Sonnabendnachmittag zum gemeinschaftlichen Kaffeetrinken, das sich dank Sonne pur zu einer echt schweißtreibenden Angelegenheit entwickelte. Leckerer Kuchen kam wieder aus Haushalten im Dorf. Wie Dirk Zarrad erläuterte, wird bei der Kuchenbäckerei nichts dem Zufall überlassen. Vielmehr erfolgt sie nach einem ausgeklügelten Plan: Der Ort ist in drei Runden eingeteilt, bestehend aus zwei Bereichen von Grabo und dem Heimatverein. So ist jede Gruppierung alle drei Jahre an der Reihe.

Das letzte Stück Kuchen, war noch nicht verspeist, da kam ordentlich Schwung ins Zelt. Die Line-Dance-Formation "Speedy Bones" legte gekonnt mehrere Schrittfolgen auf die Dielung und wurde von den Gästen begeistert aufgenommen. Kein Wunder, sind die "Speedy Bones" ("Flotte Knochen") doch überwiegend Graboer, ergänzt durch einige Tänzer aus Jessen. Der Auftritt am Sonnabend war nebenbei gesagt die erste öffentliche Schaffe der Truppe. Vor rund anderthalb Jahren begann sie sich zu formieren. Zuerst traf man sich im "Haus am Wald" in Schweinitz, jetzt wird immer mittwochs Bei DJ Gerry Maczey in Jessens Feldstraße trainiert. Zwölf Leute sind es zurzeit, und den schicken Namen haben sich die Line-Dancer erste vor zwei Wochen zugelegt.

Einen Tanz ganz anderer Art versuchte im Anschluss Alleinunterhalter Frank Pflug aus Nudersdorf in Grabo zu etablieren, nämlich einen bayrischen Schuhplattler. Auch zum Jodeln und Juchzen wollte er die Besucher anstiften. Und traf durchaus auf Mitmachwillige. Frank Pflug schlüpfte während seiner Show in verschiedene originelle Rollen und Verkleidungen, womit er für ausgelassene Heiterkeit und immer wieder für Schunkelstimmung an den gut besetzten Bierzeltgarnituren sorgte.

Bei dem Unterhaltungsprogramm ist vielleicht diesem oder jenem das neue Bühnenhäuschen aufgefallen. Der Heimatverein hat es vor dem Fest generalüberholt. Es wurde mit neuem Blech verkleidet, bekam einen neuen Boden und frische Farbe. Außerdem wurde es so stabilisiert, dass man es jetzt im Stück mit einem Gabelstapler transportieren kann. Früher musste es immer zerlegt und bei Bedarf wieder aufgebaut werden.

Preise gab es am Graboer Festwochenende auch zu gewinnen, entweder beim Kegeln (Wildbret und einen Kärcher für die Besten) oder über die Lose, die in die Waffeln eingebacken waren, die man Sonntagnachmittag haben konnte.