1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Jessen
  6. >
  7. Fähre Elster: Fähre Elster: An neuem Seil über Elbe

Fähre Elster Fähre Elster: An neuem Seil über Elbe

Von andreas richter 20.01.2015, 21:02
Pächter Uwe Zeidler (links) und Mitarbeiter Volker Elstermann legten am Dienstag kräftig mit Hand an, damit die Reparatur des gerissenen Hauptseiles der Elsteraner Fähre flott über die Bühne ging. Seit dem heutigen Mittwochmorgen setzt das Wasserfahrzeug wieder über.
Pächter Uwe Zeidler (links) und Mitarbeiter Volker Elstermann legten am Dienstag kräftig mit Hand an, damit die Reparatur des gerissenen Hauptseiles der Elsteraner Fähre flott über die Bühne ging. Seit dem heutigen Mittwochmorgen setzt das Wasserfahrzeug wieder über. thomas christel Lizenz

elster/MZ - Jetzt ist nach Pretzsch die zweite Elbfähre zwischen Prettin und Wittenberg wieder unterwegs. Dienstag glückte wie geplant die Reparatur des gerissenen Hauptseiles in Elster. Nachmittags gab es Probefahrten. Ab Mittwoch sollen zu den üblichen Zeiten Menschen und Fahrzeuge über den Strom gebracht werden.

Neues Seil pünktlich da

Schon am Dienstagvormittag gegen 9 Uhr wirkte Elster Fährpächter sehr gelassen. „Das sieht gut aus hier“, stellte Uwe Zeidler zufrieden fest. Das neue Hauptseil - es musste erst per Lkw in den Elbeort transportiert werden - kam am frühen Morgen pünktlich an Ort und Stelle an. Dann waren die Fachmänner des Wasser- und Schifffahrtsamtes an der Reihe. Zusammen mit Zeidler und seinen Helfern wurde das alte Seil aus dem Fluss herausgeholt, das neue an der richtigen Stelle platziert. Immerhin galt es dabei, 316 Meter Stahltrosse zu verarbeiten. Zudem musste die Fähre von ihrem unfreiwilligen Zwischenstopp am Elsteraner Schiffsanlager wieder in die richtige „Spur“ gebracht werden.

Gegen Mittag waren die wesentlichsten Arbeiten abgeschlossen. Zeidler: „Nach dem Essen, das sich die Jungs echt verdient haben, sind noch Restarbeiten fällig.“ Zeidler, der noch am Vormittag darauf spekulierte hatte, sogar am selben Tag den Fährbetrieb wieder aufzunehmen, ließ sich letztlich bewusst Zeit. „Jetzt zu hetzen, bringt auch nichts. Wir erledigen alles in Ruhe, dann folgen einige Probefahrten. Und ab Mittwoch geht es wie gewohnt zwischen den Ufern hin und her.“

Zur Hälfte verostet

Hat sich während der Reparatur etwas zur Ursache des Seilrisses herausfinden lassen? Einen äußerlichen Einfluss konnte man wohl nicht feststellen, wie der Fährpächter berichtet. Aber: „Das alte Seil war zur Hälfte verostet und ist genau in der Mitte gerissen. Also sehe ich mich in meiner Vermutung, nicht Behauptung, bestärkt, dass ein Materialfehler vorliegen könnte.“ Zumal erst im April 2012 der Einbau des Seiles erfolgte. „Fünf Jahre sollte es eigentlich halten“, erklärt Uwe Zeidler.

Am liebsten würde er ja das gerissene Exemplar in ein Labor einschicken. Dies hatte Zeidler bereits Ende vergangener Woche erklärt. „Dann hätten wir Gewissheit.“ Problem ist allerdings das Geld. „Ein preiswertes Labor zu finden, ist nahezu unmöglich. Und den üblichen Preis einer Untersuchung kann ich mir nicht leisten.“

Am vergangenen Donnerstag kam es zum Riss des Seiles. Die Fähre dockte unfreiwillig am Schiffsanleger an. Nun ging es zurück in die „alte Fahrrinne“.
Am vergangenen Donnerstag kam es zum Riss des Seiles. Die Fähre dockte unfreiwillig am Schiffsanleger an. Nun ging es zurück in die „alte Fahrrinne“.
thomas christel Lizenz