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Dorffest in Mönchenhöfe Dorffest in Mönchenhöfe: Da kommt was ins Rollen

Von Hans-Dieter Kunze 27.08.2013, 11:35
Interessant, aber zu schwer. Ludwig Eichelbaum (drei Jahre) aus Mönchenhöfe muss noch kräftig essen, bis er im Strohballen-Roller-Team beim Dorffest mitmachen kann.
Interessant, aber zu schwer. Ludwig Eichelbaum (drei Jahre) aus Mönchenhöfe muss noch kräftig essen, bis er im Strohballen-Roller-Team beim Dorffest mitmachen kann. H.-D. Kunze Lizenz

Mönchenhöfe/MZ - Nicht nur der Backofen qualmte zum Dorffest in Mönchenhöfe und ließ leckere Brote aufgehen. Auch eine andere Tradition hat sich längst einen Platz erobert und zieht Aktive und Besucher in ihren Bann – das Strohballenrollen auf dem Festplatz.

Die Rennstrecke war im Nu hergerichtet, ein Kreidestrich als Start- und Ziellinie und ein rot-weißes Band als Wendemarkierung. 25 Meter lang war die Piste, hin und zurück zu bewältigen. Sie hatte es jedoch in sich. Drei Männer, Frauen oder ein gemischtes Team waren schon erforderlich, um den immerhin 500 Kilogramm schweren Ballen aus dicht gepresstem Stroh auf Touren zu bringen. Zehn Mannschaften gingen an den Start, ohne Anmeldeformalitäten, manche formierten sich recht kurzfristig. Als Rennleiter fungierte Henry Sachse, gleichzeitig vor Jahren der Initiator dieses Spaßwettbewerbes.

Stoppuhr abgegeben

Allerdings gab er bei einem Rennen die Stoppuhr aus der Hand. Da startete er selbst, ganz in Familie mit Thomas und Hendrik. Beinahe wären sie wegen scheinbar übersprudelnder Kräfte disqualifiziert worden. Denn der Ballen geriet auf der Rücktour außer Rand und Band, schoss dicht an zwei Autos vorbei in Richtung Festzelt und verfehlte so die Ziellinie. Aber man einigte sich gütlich, die Sachse-Crew durfte noch mal starten. So aufgeheizt, rollte sie das Stroh letztlich zielgenau über den Parcours. Und das in der Bestzeit von 17,6 Sekunden.

Auf die Höhe der Siegprämie hatte das aber keinen Einfluss. Jedes Team erhielt zur Belohnung Sekt. Der wurde nach Formel-I-Manier entstöpselt und versprüht, der Rest, falls noch vorhanden, kollektiv ausgetrunken.

Richtig Puste hatten trotz mehrstündiger musikalischer Frühschoppenumrahmung auch drei Schliebener Blasmusikanten noch. Sie belegten Platz zwei, dicht gefolgt von den Piloten des „Lindenecks“ Lindwerder. Sie waren ausreichend Leute, um die Versorgung mit Speisen und Getränken auch während der aktiven Rennphase weiter abzusichern. Eine besondere Ehrung erfuhr ein Seniorenteam. Das hatte sich spontan aus Besuchern rekrutiert.

Haus- und Hofformation

Die Schliebener Blasmusikanten aus der Stadt der Weinkeller sind die Haus- und Hofformation in Mönchenhöfe. „Wir kommen gern her, alle sind nett und die Atmosphäre stimmt einfach“, sagte Bernd, der Sänger. Das erste Mal in Mönchenhöfe dabei war seine Sangesschwester Sabine. Die Schliebener sorgten stets für ein gut gefülltes Parkett im Zelt. Kein Wunder bei dem Repertoire, das sie griffbereit haben. Hinzu kommt ein großer Tross von Fans, der ihnen bei jedem Auftritt die Treue hält. Diesmal, so Bernd, konnten sie sogar Blasmusikliebhaber aus dem Spreewald und Potsdam begrüßen. Mönchenhöfe ist eben immer eine Reise wert. Auch wegen des leckeren Bachofenbrotes. Das wurde wie immer auf Reisigfeuer im historischen Dorfbackofen zubereitet. Wie jedes Mal bei festlichen Ereignissen in Mönchenhöfe und auch an den normalen Backtagen war die Nachfrage größer als das Angebot. Die Hobby-Bäcker geben eben ihr Bestes.

Torsten Kösterke, er ist Vorsitzender des Heimatvereins Mönchenhöfe, zog eine positive Bilanz. „Ich denke, dass es allen Gästen wieder gut bei uns gefallen hat. Die Besucherzahl ist dafür wohl der beste Beweis.“

Die Schliebener Musikanten heizten vor dem Strohballen-Rollen die Stimmung an. In Mönchenhöfe sind sie Stammgäste.
Die Schliebener Musikanten heizten vor dem Strohballen-Rollen die Stimmung an. In Mönchenhöfe sind sie Stammgäste.
H.-D. Kunze Lizenz