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«Das war schon immer mein Traum»

Von H.-Dieter Kunze 05.06.2007, 16:55

Linda/MZ. - Acht Jahre lang agierte sie als Geschäftsführerin im Tochterunternehmen Schmidt-Preuß-Metallbau GmbH ihres Vaters Rudolf Preuß. Jetzt ist sie ausgebildete Tagesmutter und betreut sozusagen als private Kindergärtnerin zunächst drei Kinder auf ihrem gepflegten Grundstück. Die Altersgrenze für den Nachwuchs aus Linda oder der Umgebung reicht dabei von ein bis zehn Jahre. "Die Metallbranche kann man mit Kindern natürlich überhaupt nicht vergleichen. Aber mit Kindern umzugehen, das war schon immer mein Traum", begründete Kirsten Schmidt ihren für Außenstehende vielleicht schwer nachvollziehbaren Schritt. Ihren Ehemann weiß sie jedenfalls hinter sich, er unterstützte sie in ihrer Entscheidung.

"Als Leitsatz habe ich gewählt ,Hilf mir, es selbst zu tun'. Kinder sollen ihre Erfahrungen nicht nur aus Büchern oder anderen Medien sammeln, sondern sie haut- und naturnah erleben", meinte Kirsten Schmidt. Dazu zählen auch Ausflüge in die nahe gelegene Umgebung. Pflanzen, Tiere, Insekten, Früchte, Pilze, alles befindet sich unmittelbar vor dem Anwesen im Glücksburger Weg. Täglich schwärmt die Tagesmutter mit ihren Kindern aus, um das alles zu erkunden. Sie versteht sich und ihre Einrichtung nicht als Konkurrenz zum örtlichen Kindergarten. Die Eltern sollen selbst entscheiden, in wessen Obhut sie ihre Kinder geben. Auch das Schwimmen wird den Kindern beigebracht. Der private Pool steht dafür zur Verfügung.

Das Frühlingsfest war jedenfalls eine gelungene Veranstaltung. Mit den betreuten sowie "ausgeborgten" Kindern wurde das Märchen von Hänsel und Gretel inszeniert. Als "Hexenhaus" diente dabei die Blockhütte im Garten des Schmidtschen Anwesens. Und Patrick, Isabell, Samantha und Robin gaben sich als Hobbyschauspieler wirklich alle Mühe. Als Jüngster hoppelte der vierjährige Philip als Häschen über den Rasen und weckte den ausgesetzten Hänsel und seine Schwester Gretel am Feuer im Wald. Mit Liedern und Gedichten klang das Programm aus, dann lockte die Kaffeetafel. Beifall gab es jedenfalls reichlich. Auch Rudolf Preuß war begeistert. Obwohl er seine Tochter als Geschäftsführerin "abschreiben" muss. Das Leben geht halt seine eigenen Wege.