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Colorit nur noch in der Friedensstraße

Von DETLEF MAYER 27.03.2009, 16:48

JESSEN/MZ. - Die Verwaltung des Handwerksunternehmens hat bereits zum 28. Februar den bis dato in der Gerbisbacher Straße befindlichen Teil des Betriebsgeländes geräumt und ist mit in die Friedensstraße 17a gezogen, wo sich seit jeher die eigene Autolackiererei befindet.

Die Immobilie in der Gerbisbacher Straße wurde, wie von Geschäftsführer Bernhard Burghardt zu erfahren war, an eine Privatperson veräußert. Zu diesem Schritt habe man sich aus Rationalisierungsgründen entschlossen, sagte er gegenüber der MZ.

Das lässt sich mit Zahlen leicht untermauern: Bernhard Burghardt, der schon seit 1970 zur Belegschaft des Unternehmens gehört, ist seit 1993, zuerst als Kalkulator, in dessen Verwaltung tätig. "Damals waren wir über 20, ja sogar fast 30 Leute", erinnert er sich. Nach der Wende habe man allerdings auch noch viele Aufträge im weiteren Umfeld, sprich bis Berlin, angenommen. Inzwischen fahre die Firma da eine andere wirtschaftliche Strategie, habe ihren Wirkungskreis deutlich verkleinert, aus Rentabilitätsgründen. Heute sind neben dem Geschäftsführer sieben Maler, drei Autolackierer und Birgit Schubert als Buchhalterin bei der Colorit GmbH beschäftigt. Hinzu kommen sechs Lehrlinge. "Wir bilden jedes Jahr zwei junge Leute aus", erläuterte Bernhard Burghardt, "und das soll eigentlich auch so bleiben. Allerdings im Bereich der Autolackiererei, wo wir mit Thomas Jaekel einen eigenen Meister besitzen."

Bernhard Burghardt stammt aus Bethau. Seit 1. Mai 2002 führt er die Geschäfte des Betriebes zu dessen noch aktiven Urgesteinen er sich zählt. Er hat hier seine Lehre absolviert, den Gesellenbrief (zu DDR-Zeiten hieß der Facharbeiterbrief) erlangt und seinen Meister-Abschluss gemacht.

Gegründet wurde das Unternehmen übrigens per 9. Juni 1958 als PGH (Produktionsgenossenschaft des Handwerks). Manfred Lau aus Holzdorf war bis zum 30. April des Jahres 2002 Betriebsleiter. Von ihm übernahm Bernhard Burghardt den Staffelstab. Mit der Wende, konkret zum 23. Januar 1991, erlebte die PGH ihre Umwandlung in eine GmbH.

Das Leistungsprofil des Betriebes hat sich über die Jahre entwickelt. Dazu gehören sämtliche Maler- und Tapezierarbeiten, Fassadenanstriche und -vollwärmeschutz (Dämmung), Autolackierungen und Spot-Repair (kleine farbliche Ausbesserungen an Autoteilen). Nur noch in begrenztem Umfang übernimmt das Unternehmen auch Fußbodenverlegearbeiten. Der Geschäftsführer wies im Gespräch mit der MZ darauf hin, dass diese Kombination aus Malerfirma und Autolackiererei in ganz Deutschland nur sehr selten zu finden sei.

Zur Auftragslage bemerkte der Bethauer, dass man in der Schmuddelwetter-Zeit stets weniger volle Bücher habe als im Sommer. Wer wolle schon im Winter seine Wohnung ausräumen und frisch malern lassen. Das ändere sich jedoch wenn die Witterung besser werde und die Sonne höher steige.