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«Brot backen ist regelrechte Kunst»

Von Frank Grommisch 20.01.2005, 17:40

Schönewalde/MZ. - "Das Brot backen", so ließ Martin Wille seine Zuhörer wissen, "kann man nicht lernen. Das muss man im Gefühl haben. Das ist eine regelrechte Kunst." So die Erfahrungen des Schönewalders, dessen Weg in die Backstube keineswegs geradlinig verlief.

Er lernte in Schönewalde, er arbeitete in der einstigen Großbäckerei in Holzdorf, war dann aber auch im Betonwerk in Schönewalde und in der Forstwirtschaft tätig, bis sich die Gelegenheit bot, in Schönewalde selbst eine Bäckerei zu führen. Das ist nun schon fast 24 Jahre her, wie er feststellte.

Inzwischen ist sein Sohn in seine Fußstapfen getreten. Und auch um anderen Berufsnachwuchs kümmert sich der Schönewalder, der kontinuierlich Lehrlinge ausbildet. "Wer soll es denn sonst machen", fragte er in die Runde. Junge Leute würden zwar gern mal was Neues probieren, aber kommen dann auch gern auf das Bekannte zurück, stellte Martin Wille fest. Er erzählt seinen Auszubildenden bestimmt davon, dass es früher üblich war, Mehl von mehreren Mühlen einzukaufen und es dann zu mischen. Das sei wohl der Tatsache geschuldet, warf Karl Dubrau ein, dass früher die von den Mühlen angebotene Qualität sehr unterschiedlich war. Da mischten die Bäcker, um gute Backwaren zu bekommen. Heute, so versicherte Karl Dubrau, sei das nicht notwendig. Zudem werde das Mehl in dem von ihm vertretenen Unternehmen in einer kleinen Versuchsbäckerei getestet. So sei gewährleistet, dass der Bäcker damit wirklich gut backen kann.

Und den Verbrauchern gaben die Fachleute auch noch Ratschläge mit auf den Weg. Beim Backen gerissenes Brot sei besser als glattes. Denn Brote sollten sich keineswegs so gleichen wie ein Paar Schuhe. Und am günstigsten lassen sich Brote in einem Steintopf lagern, erfuhren die Zuhörer in Schönewalde.