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Andrea I. und Mathias I. aus dem Fass

Von Detlef Mayer 13.11.2006, 16:35

Elster/MZ. - Närrische Stimmung gab es in den Jahren dazwischen natürlich auch reichlich, aber eben aus Kisten, Säcken, Eimern, Flaschen, Gläsern ... Der Grund: Das alte Fass war verschwunden. Nun ist es (nachgebaut, wie ECV-Präsident Jürgen Kranepuhl verkündete) wieder da. Und ihm entstieg, nachdem es sich wie eine Blüte geöffnet hatte, ganz wie in früheren Zeiten, das neue ECV-Prinzenpaar: Andrea I. und Mathias I., im zivilen Leben die Eheleute Kieselstein.

Bevor die frisch gekürten Hoheiten bei der 404. Großveranstaltung in der 35. Saison des ECV die bis Aschermittwoch gültigen Karnevalsgesetze verkünden durften, bekamen sie aus den Händen des Kinderprinzenpaares, Henricke und Alex, jenen Schlüssel der Macht überreicht, den die beiden am Vormittag vorm Elsteraner Rathaus von Bürgermeister Peter Müller erbeutet hatten.

Dann nahm der Wahnsinn seinen Lauf. Die Stimmung war wie immer prächtig, auch wenn der Elsterland-Saal schon mal mehr Besucher in der fünften Jahreszeit erlebt hat. Elferrat, Hofstaat, Erpel (Karsten Röder) als Moderator, die Hofsänger - sie eröffneten das Programm mit dem Titel "In Elster ist heut Karneval", die Sixty Music Band, Prinzengarde, Funkengarde, HWS-Springer, Damenballett, Blau-Weiße Funken, Tanzmariechen und Büttenredner Thomas Riedel legten sich mächtig ins Zeug. Und konkret der Letztgenannte hing straff in den Gurten ... seines Fallschirms. "Das fing alles damit an, dass sie mich von meiner Einheit zu den Springern versetzt haben", schilderte er sein Los. "Ich glaube, jetzt woll'n sie mich endgültig loswerden."

Bei dem, was Thomas Riedel dann aber zum Besten gab, wollte ihn in Elster niemand loswerden. Lachen bis zum Bauchweh war angesagt. "Wir kriegen zwar immer die ältesten Flieger, dafür haben wir nach dem Absturz die jüngsten Krankenschwestern." Als er das erste Mal abspringen sollte, drängelte er sich mutig an die Luke. "Aber sie haben doch gar keinen Schirm!" - "Wieso? Regnet's?"

Ebenfalls Glanzlichter des Abends waren diesmal die "Rocky Horror Picture Show", aufgeführt vom Damenballett, natürlich die beiden Tanzmariechen Anna-Maria Wergner und Nadine Plath sowie die Hoch-Weit-und-Seitenspringer mit ihrem Rückblick auf die Fußball-WM 2006. Sie hatten dafür das Duo Günter Netzer und Gerhard Delling aufgefahren, die noch einmal Erinnerungen wie den Auftritt der Mexikaner, den Kopfstoß von Zidane und den WM-Song der Sportfreunde Stiller aufleben ließen.

Selbstverständlich hielt der närrische Abend auch Mitmachmomente für die Gäste bereit. Nicht nur, dass das schönste Kostüm (eine Flasche Rotkäppchen für Fledermaus Silke Kleber) und der stimmungsvollste Tisch gewählt wurden, es gab auch ein kleines Fußballturnier. Mit verbundenen Augen war dabei das Tor zu treffen, und diese Aufgabe bewältigten die Frauen besser als die Männer.