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Tieranlage in Roda Tieranlage in Roda: Umweltgruppe will weiter gegen Schweinezucht kämpfen

Von Tina Edler 21.08.2019, 05:35
Die bestehende Tieranlage in Roda
Die bestehende Tieranlage in Roda Jürgen Lukaschek

Roda - „Wir können da aktuell nicht viel machen“, sagt Hans-Jürgen Paasch, Sprecher der Kreisgruppe des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), angesichts des geplanten Bauvorhabens für die Schweinezuchtanlage in Roda.

In dem Sanderslebener Ortsteil will die Agrargenossenschaft Freckleben den Sauen- und Ferkelstall um- und ausbauen. Etwa 4.000 Tiere sollen dann untergebracht werden.

Kein Klagerecht für Umweltverband

Der BUND hatte gehofft, gemeinsam mit den Bürgern gegen das Vorhaben klagen zu können. Aber: „Da es sich nur um einen Umbau handelt und keine Bürgerbeteiligung vorliegt, haben wir kein Recht zu klagen“, erklärt Paasch.

Aufgeben wolle man dennoch nicht. Mit den Rodaern sei der BUND weiterhin in Kontakt und ein paar Ideen habe man noch in der Hinterhand. „Was genau, das kann ich noch nicht sagen, um nicht zu viele Details vorab preiszugeben“, sagt Paasch.

Gegenwind aus der Politik

Aber auch in den Reihen der kommunalen Politiker formiert sich weiter Widerstand gegen das Bauvorhaben. Nachdem bereits der Arnsteiner Bau-, Wirtschafts- und Vergabeausschuss sein Veto offen bekundet hat, stellt sich auch der Ortschaftsrat aus Sandersleben geschlossen hinter die Rodaer.

„Wir müssen ein Zeichen setzen und zumindest unterstützend wirken, auch wenn wir rechtlich keine Handhabe haben“, meint Nina Stähle, Ortsbürgermeisterin in Sandersleben. Eine geplante Gesprächsrunde zwischen dem Anlagenbetreiber, der Landrätin und den Anwohnern wolle man unterstützen und den Rodaern zur Seite stehen, versichert Stähle.

Klage geprüft

Aber auch gegen die sogenannte Ersatzvornahme des Landkreises will man sich wehren. Der Landkreis hat nämlich bereits angekündigt, „…das rechtswidrig verweigerte Einvernehmen zu ersetzen“, wie aus einem Schreiben der Kreisbehörde hervorgeht.

Nach Ansicht des Kreises gibt es keinen Grund, das Bauvorhaben abzulehnen, deshalb werde er grünes Licht geben. Unbegreiflich auch für die Ortschaftsräte: „Warum fragt man uns dann überhaupt erst“, so Bernd Papke und schlägt vor: „Wir sollten vielleicht gegen diese Entscheidung des Landkreises klagen.“ Die Arnsteiner Stadtverwaltung soll diese Möglichkeit prüfen. (mz)