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Sozialstation Hettstedt Sozialstation Hettstedt: Smartphones sollen Arbeitsaufwand verringern

Von Anke Losack 31.05.2016, 07:30
Sozialstation-Mitarbeiterin Marie-Luise Könecke geht mit einem der Smartphones, die derzeit in der Einrichtung getestet werden, auf Tour.
Sozialstation-Mitarbeiterin Marie-Luise Könecke geht mit einem der Smartphones, die derzeit in der Einrichtung getestet werden, auf Tour. Lukaschek

Hettstedt - Über 500 Patienten am Tag werden von der Sozialstation Hettstedt betreut. Insgesamt 109 Mitarbeiter kümmern sich darum. Rund 80 davon sind in der ambulanten Pflege tätig, fahren von Patient zu Patient nach Hause und helfen unter anderem beim Waschen, Anziehen, Essen oder bei dem, was Krankheit und Alter fordern. 53 Touren täglich. Ein gewaltige logistische Leistung. Um in der Verwaltung noch effizienter arbeiten zu können, sollen Touren und Leistungen bald per Smartphone geplant beziehungsweise abgerechnet werden.

In der Testphase

Derzeit testen Mitarbeiter der Sozialstation, die eine hundertprozentige Tochter der Stadt Hettstedt ist, drei Geräte. „Um zu schauen, welche Kinderkrankheiten noch vorliegen oder ob Eingabefehler passieren“, sagt Roswitha Krause, Geschäftsführerin des Eigenbetriebs Sozialstation. Ab 1. September sollen alle 53 Touren dann mit Handys ausgestattet werden. „Wenn wir anfangen, soll alles hundertprozentig stimmen“, fügt sie an. Auf dem Smartphone können die Mitarbeiter ihre Termine bei Patienten einsehen, welche Pflegeleistung zu erbringen ist, in welcher Zeit sowie alle hinterlegten Stammdaten des Patienten. Etwa Telefonnummern von Angehörigen oder Ärzten. „Damit wir auch schnell reagieren können“, so Krause.

Die Hettstedter Sozialstation  als kommunale Einrichtung wurde am 17. Dezember 1990 eröffnet. Zu Beginn waren sechs Gemeindeschwestern tätig, die mit zwei gesponserten Autos und Fahrrädern Patienten versorgten.

Heute sind 109 Mitarbeiter bei dem Tochterunternehmen der Stadt tätig - elf in der Verwaltung, 20 im Pflegeheim und 78 im ambulanten Bereich. Über 500 Patienten werden täglich von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern versorgt.

Übertragung in Echtzeit

Besonders was die Pflegeleistungen anbelangt, soll die Umstellung viel Papierkram ersparen. Mancher Patient habe mehrere sogenannte Leistungsscheine, auf denen derzeit die täglich vom Pflegepersonal zu erbringenden Aufgaben vermerkt sind. Hat der Mitarbeiter diese erfüllt, unterzeichnet er am selben Tag den Leistungsschein, der dann in die Verwaltung kommt, von Pflegedienstleitern kontrolliert und am Ende des Monats zur Buchführung wandert, wo die Abrechnung für die Pflegekassen erfolgt. Per Smartphone wird dieses Ziel mit nur wenigen Klicks erreicht, da das Handy mit den Computern der Sozialstation vernetzt ist und alles in Echtzeit übertragen wird.

Stechuhr könnte wegfallen

„Der Informationsfluss funktioniert dann viel schneller“, sagt Krause. Die Verwaltung werde entlastet und Arbeitszeit würde eingespart. Personelle Konsequenzen habe das aber nicht, betont die Leiterin. Die Umstellung auf Smartphone könnte allerdings Veränderungen der Arbeitszeiterfassung mit sich bringen. Die Stechuhr in der Sozialstation könnte laut Krause wegfallen, da auch diese Daten im Computer verarbeitet werden.

Kosten von rund 1.000 Euro

Die Kosten für die gesamte Umstellung beziffert die Chefin der Sozialstation auf rund 1 000 Euro. „Das zu investieren, macht wirklich Sinn“, sagt sie. Dass der Umgang mit den Geräten den Mitarbeitern Schwierigkeiten bereiten könnte, glaubt sie nicht. „Es hat kaum jemand noch große Probleme, mit dem Handy umzugehen.“ (mz)