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Selbstständigkeit Selbstständigkeit: Endlich den Traum leben

Von Anke Losack 05.11.2013, 20:36
Sarah Franke ist hartnäckig geblieben. Die Kosmetikerin hat jetzt ihr eigenes Kosmetikstudio.
Sarah Franke ist hartnäckig geblieben. Die Kosmetikerin hat jetzt ihr eigenes Kosmetikstudio. Jürgen Lukaschek Lizenz

Grossörner/MZ - Das Laminat ist frisch verlegt. Die neuen Waschbecken sind an der Wand angebracht. Die beiden neu entstandenen Räume sind frisch gemalert. Und die Massagestühle sind schon aufgebaut. „Es kann losgehen“, sagt Sarah Franke. Die 25-jährige Kosmetikerin aus Piskaborn kann ihren Traum von der Selbstständigkeit endlich leben. Nach zehn Monaten Kampf gegen Behörden wird sie am Samstag ihr Kosmetikstudio im Friseursalon „Frisierkunst“ in Großörner eröffnen.

Als sie Mitte Oktober dieses Jahres einen bewilligten Bescheid zur Förderung ihrer Existenzgründung im Briefkasten hatte, fiel der jungen Frau ein Stein vom Herzen. „Da war Erleichterung und pure Freude gleichzeitig“, sagt sie. Dreimal hatte sie den Antrag schon gestellt. Zweimal wurde die Bewilligung verwehrt - unter anderem, weil sie ab August Hartz IV-Empfänger wurde und nicht lange genug Arbeitslosengeld I bekommen hatte. „Mir fehlten 150 Tage“, so Franke.

Die Nachfrage ist da

Vom Jobcenter wurde ihr schließlich die Finanzspritze, rund 1 000 Euro für Werbung und rund 7 000 Euro als zinsloses Darlehen für Arbeitsgeräte und Ausstattung, genehmigt. „Etwa 5 000 Euro muss ich davon in den nächsten zwei Jahren zurückzahlen“, sagt sie. Damit das klappt, muss die Werbetrommel kräftig gerührt werden. Ein Anfang ist gemacht. „Sechs Termine habe ich schon vergeben“, sagt die Kosmetikerin stolz. Die Nachfrage nach Fußpflege, Kosmetik und Massagen, also all dem was sie anbietet, sei da, meint Romy Henneberg, die Friseursalon-Leiterin, die mit Franke befreundet ist und sie unterstützt. „Sarah kann auch von unserem Kundenstamm profitieren“, so die Friseuse.

Um für ihre Arbeit zwei Räume zu schaffen, wurden in den einst großen Friseursalon Zwischenwände eingezogen. Dass renoviert wurde, nutzte Henneberg auch gleich. Der Friseursalon wurde in den vergangenen Tagen ebenfalls umgestaltet: die Wände gestrichen, neue Bestuhlung angeschafft. Heute können die Kunden dort wieder ihre Haare machen lassen. Auf die Massage müssen sie aber noch bis Samstag warten. Erst dann stellt die Kosmetikerin ihr neues Geschäft vor und mit einem Gläschen Sekt wird darauf angestoßen.