Rammelburg zu verschenken Eigentümer bietet Rammelburg als Geschenk an: Hat sich Tesla-Chef Musk schon gemeldet?
Die Geschenk-Offerte des Leipziger Unternehmers Peter Karl Jugl an Elon Musk, den reichsten Mann der Welt, Mitarbeiter von Donald Trump und AfD-Fan, bewegt im Mansfelder Land die Gemüter. Wie die Idee, die Rammelburg zu verschenken, vor Ort ankommt.

Mansfeld/MZ. - Die Reaktionen ließen nicht lange auf sich warten: Kaum wurde öffentlich, dass der Leipziger Unternehmer Peter Karl Jugl, die in seinem Besitz befindliche Rammelburg Elon Musk zur Nutzung als Wochenend-, Ferienresidenz oder Firmensitz schenken will, äußern sich Einwohner der Region.
Sie machen sehr deutlich, wie sie die Idee finden, dem Tesla-Chef und reichsten Mann der Welt das historische Schlossensemble kostenlos zu überlassen.
Sanierung oder Verfall? Die Zukunft der Rammelburg
Peter Miosge, Ortsbürgermeister von Friesdorf mit dem Ortsteil Rammelburg, sagt frei heraus, was er denkt: „Ich halte das alles für Schwachsinn. Für mich ist das eine reine PR-Sache.“
Der jetzige Besitzer solle erst einmal im Grundbuch nachsehen, wie viele Leute darin noch mit Ansprüchen vermerkt seien, rät er. Miosge fragt sich auch, ob der künftige Besitzer auch automatisch alle Grundschulden mit übernehmen wird?
Öffentliche Meinung zur Geschenkidee an Elon Musk in Sachsen-Anhalt
„Für die Region kann es nicht schlechter werden“, findet Michael Sommer, Vorsitzender der Fraktion der Freien Bürger Mitteldeutschland (FBM) im Mansfelder Stadtrat, wenn er auf einen möglichen Einzug des Milliardärs angesprochen wird. Aber ob Musk das Mansfelder Land tatsächlich so sehr liebe, um hierher zukommen, das bezweifelt er.
Die Zukunft der Rammelburg ist Sommer nicht gleichgültig: „Wenn man ehrlich ist, braucht es einen Millionär, um das Gebäude wieder herzurichten.“ Doch die Region sollte einen Nutzen davon haben. Der Kommunalpolitiker wäre dafür, wenn in dem Schloss zum Beispiel ein Hotelbetrieb für Otto Normalverbraucher entstehen würde. „Auf jeden Fall wäre es schade, wenn das Gebäude weiter verfällt.“
PR-Gag und Lachnummer: Reaktionen auf das Angebot an Elon Musk
Als „skandalös und Lachnummer“ bezeichnet Marc Feyenklahsen, Betriebsleiter der Martin Wurzel HTS Baugesellschaft bei Großörner und Mitglied der AfD-Fraktion im Mansfelder Stadtrat, die Überlegungen, das Schloss an den Tesla-Chef zu verschenken.
„Der Musk kommt doch nicht mit dem Elektroauto nach Mansfeld“, meint er. Und: Nach jedem Besitzerwechsel habe sich das Schloss in einem schlechteren Zustand befunden. Feyenklahsen findet, dass der Landkreis die Immobilie übernehmen sollte, um sie vor dem Verfall zu bewahren.
Leser diskutieren: Rammelburg nicht verfallen lassen!
Auf der Facebook-Seite der MZ wird das Thema ebenfalls heiß diskutiert – es gibt Für und Wider. Sabine Menge würde die Rammelburg auch gern geschenkt bekommen. Das Schloss sei ein „sehr schönes historisches Bauwerk“. Sie findet es eine Schande, es verkommen zu lassen. Allerdings: Sie wartet noch auf ihren Lottogewinn, „dann wird es meins“, schreibt sie.
„Super Idee! Erst Twitter, dann USA gegen die Wand fahren und zuletzt eine Burg runter wirtschaften“, kommentiert Matthias Jordan, als er davon erfuhr, dass Musk in die zu verschenkende Burg einziehen soll. Rolf Wenzel meint dagegen: „Das ist eine sehr gute Idee, weder der Landkreis noch das Land haben das Geld für die Sanierung.“ Es wäre für ihn das Beste, wenn das Schloss in gute Hände käme, bevor es nicht mehr zu retten sei.
Reagiert Elon Musk auf das Schloss-Angebot aus Sachsen-Anhalt überhaupt?
Ingrid Bochert ist dagegen: „Dieser Mann hat nicht einmal einen Bezug zu diesem Ort.“ Also warum ihm die Burg geben? Einem Milliardär etwas schenken, das kommt für Holger Franke nicht in Frage: „So arm ist der Typ nicht, der kann den ganzen Ort kaufen.“
Ob und welche Reaktionen der jetzige Schlossbesitzer auf sein Geschenkangebot – möglicherweise direkt von Musk – bekommen hat, bleibt derweil im Unklaren. Jugl war für die MZ am Montag nicht zu erreichen.
Auch Polen will Elon Musk ins Land locken
Mit seiner Offerte an Musk reagierte der Leipziger Unternehmer, der im Harz nach Medienberichten auch ein altes Stollensystem nahe dem ehemaligen Konzentrationslager Langenstein-Zwieberge bei Halberstadt zu Schutzbunkern umbauen will, auf Nachrichten aus Polen.
Das Dorf Głogówek hatte Musk angeboten, sein europäisches Hauptquartier in einem Schloss des Ortes einzurichten. Die knapp 6.000 Einwohner des Dorfes hoffen, dass der Milliardär einen Teil seines Vermögens in die Renovierung investiert.