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Projekt der Stadt Hettstedt  Projekt der Stadt Hettstedt : Verfallene Häuser werden gekauft und abgerissen

Von Anke Losack 05.04.2016, 09:29
Das Haus Hohe Straße 33 hat die Stadt Hettstedt gekauft. 2017 ist der Abriss geplant.
Das Haus Hohe Straße 33 hat die Stadt Hettstedt gekauft. 2017 ist der Abriss geplant. Lukaschek

Hettstedt - Ruinen verschwinden, Platz für Neues entsteht: Dieses Ziel verfolgt die Arbeitsgruppe „Ruinöse Grundstücke“ der Hettstedter Stadtverwaltung und kommt bei der Abarbeitung gut voran, wie Bauamtsleiterin Susanne Löbus in der jüngsten Bauausschusssitzung sagte. Nach dem Abriss eines baufälligen Objektes ist in der Hohen Straße 29 eine Freifläche gestaltet worden. Parkplätze wurden geschaffen, die laut Löbus auch alle bereits vermietet sind.

Die Arbeitsgruppe „Ruinöse Grundstücke“ der Stadt Hettstedt besteht seit Februar 2013. Das Arbeitsziel ist, störende Schandflecke zu beseitigen, welche nicht mehr genutzt werden und der Eigentümer für die Sanierung beziehungsweise den Abriss nicht aufkommt. Bei allen Grundstücken handelt es sich grundsätzlich um in Privateigentum befindliche Gebäude. Bereits in der Vergangenheit regte sich im Stadtgebiet Widerstand gegen ruinöse Schandflecke. Schon im Jahr 2011 hatte die Stadt deshalb den verfallenen Gebäuden den Kampf angesagt und mit dem Abriss begonnen. Eines der größten baufälligen Gebäude war das Unitas-Kino am Obertor, das dann dem Erdboden gleich gemacht wurde. Die Fläche wieder neu zu gestalten, dafür fehlte damals das Geld. Nach einem Ideenwettbewerb und Fördermittelzusagen wird das Areal nun verschönert. Unter anderem entstehen Parkplätze für Anwohner.

Auf der Liste der Arbeitsgruppe stehen schon die nächsten Grundstücke, auf denen abgerissen werden soll. Den Gebäuden in der Emmastraße Nummer 8 und 10 soll es an den Kragen gehen. „Wir haben uns auf die Fahne geschrieben, dort in diesem Jahr abzureißen“, so die Chefin des Hettstedter Bauamts. Möglich wird der Abriss, weil die Stadt die Nummer 8 kaufen konnte. Denn das Problem war, dass sich die Gebäude von Nummer 8 und 10 eine Giebelwand teilen. Es wäre mit viel Aufwand verbunden gewesen, das Gebäude der Nummer 8 zu sichern. Laut Löbus war der Kauf der Emmastraße 8 ein langwieriger Prozess. Da der Eigentümer sich in Karlsruhe befindet, sei es nicht so einfach gewesen.

Weitergehen soll es laut der Bauamtsleiterin auch in der Hohen Straße. Die Nummer 20 wurde im vergangenen Jahr abgerissen. Die Nummern 14 und 33 konnten von der Stadt Hettstedt erworben werden. Letzterem soll es laut Löbus 2017 an den Kragen gehen. Für die Häuser Nummer 12, 16 und 22 sei man in Verhandlungen mit den Eigentümern. Die Grundstücke müssen finanzierbar für die Stadt sein. „Es werden grundsätzlich nur solche Grundstücke aufgekauft, wenn es finanziell vertretbar ist. Ein Großteil der Aufkäufe laufen über 1 Euro“, so Löbus. Für Kauf und Abriss hat die Stadt Geld im Haushalt eingestellt.

Dass sich die Pläne der Stadtverwaltung sehr auf die Hohe Straße konzentrieren, merkte Manfred Häßler als sachkundiger Einwohner im Bauausschuss an. Beispielsweise in der Unteren Bahnhofstraße und der Luisenstraße gebe es Ruinen, die auch Schandflecken in der Stadt darstellen. Diese seien nicht im Eigentum der Stadt, entgegnete Löbus. Wenn Gefahr von den Gebäuden ausgeht, sei der Eigentümer in der Sicherungspflicht. Das Konzept der „Ruinösen Grundstücke“ laufe darauf hinaus, dass die nach Abriss entstehenden Freiflächen eine sinnvolle Nachnutzung haben, so Löbus. Die Stadt habe kein Interesse, die Flächen langfristig zu behalten. (mz)

Nach dem Abriss eines Hauses Hohe Straße 29  ist eine Freifläche mit Parkplätzen entstanden.
Nach dem Abriss eines Hauses Hohe Straße 29  ist eine Freifläche mit Parkplätzen entstanden.
Lukaschek
In diesem Jahr soll in der Emmastraße die Nummer 8 abgerissen werden.
In diesem Jahr soll in der Emmastraße die Nummer 8 abgerissen werden.
Lukaschek