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Pferdezucht Pferdezucht: Gestüt in Gerbstedt zeigt seine besten Hengste

Von Wolfram Bahn 06.03.2013, 15:28
„Nicht jeder wird für gut befunden als Vererber", sagt Pferdezüchter Jürgen Lauer.
„Nicht jeder wird für gut befunden als Vererber", sagt Pferdezüchter Jürgen Lauer. Jürgen Lukaschek Lizenz

Gerbstedt/MZ - Immer wenn die Sonne höher steigt, wächst die Nervosität bei Jürgen Laue. Der Pferdezüchter aus Gerbstedt stellt jedes Jahr vor Beginn der Decksaison seine besten Hengste vor. Und er hofft, dass möglichst viele andere Züchter Gefallen an seinen Tieren finden und einen Deckakt „buchen“. Am Mittwochabend ist es wieder soweit. Auf der Reitanlage an der Mansfelder Straße 10 in Gerbstedt werden acht Hengste verschiedener Rassen präsentiert, darunter auch Haflinger und Kaltblüter aus dem Reitverein in Stangerode. Und erstmals wird Laue seinen fünfjährigen Holsteiner Caversal von Carrico-Catoki auf Brautschau schicken. Er ist vor drei Wochen im Landgestüt Prussendorf „gekört“ worden, wie die Auswahl fachmännisch genannt wird. „Denn nicht jeder wird für gut befunden als Vererber“, sagt Laue, der zugleich Präsident des Landesverbandes der Reit- und Fahrverein von Sachsen-Anhalt ist. Nur wer die Prüfungen des Zuchtverbandes besteht, kann als Deckhengst angeboten werden. Diese Leistungsprüfung besteht unter anderem aus Springreiten, Dressur und einem medizinischen Test. Jedes Pferd, das für die Zucht vorgesehen ist, wird nicht nur äußerlich begutachtet. Es muss auch in die Röntgenröhre, um festzustellen, ob es gesund ist. Für diese Körung gibt es Termine, bei denen die Züchter ihre Hengste vorstellen können. Wenn die Kommission, die die Prüfungen abnimmt, ihr Okay gibt, darf das Pferd seine Gene weitergeben.

Je erfolgreicher der Hengst und seine Nachkommen sind, desto mehr kann ein Züchter für einen Deckakt verlangen. „Bei uns hält sich das in Grenzen“, meint Laue. Er kann dennoch mit dem Schimmel Cassico, Drakdream und Santiano einige Pferde vorweisen, die in der Fachwelt einen klangvollen Namen haben. Laue erwartet am Mittwoch rund 200 Züchter aus ganz Sachsen-Anhalt und aus Niedersachsen. Jeder, der will, kann vorbeischauen. Die Hengstschau beginnt um 18.30 Uhr.