Leistungsmarsch Leistungsmarsch : Jugendfeuerwehren messen sich in Sandersleben

Sandersleben - Sandersleben im Zeichen der Nachwuchsbrandbekämpfer: Engagiert und schnell ist auch die Röblinger Jugend als eine von insgesamt 26 Mannschaften aus dem gesamten Kreis beim Leistungsmarsch dabei, die Saugschläuche auf dem vorgegebenen Platz zum Zusammenkuppeln zu transportieren.
Sechs derartige Schläuche mit einem jeweiligen Gewicht von rund zehn Kilogramm müssen bewegt werden. Nicht irgendwie, erklärt Wertungsrichter Hans-Peter Rämisch von der Gerbstedter Wehr.
Unkoordiniertes Transportieren oder gar Schleifen gilt als großes Tabu. „Richtig ist, wenn einer vorn und einer hinten anfasst“, gibt er der Jugendgruppe mit auf den Weg und lobt gleichzeitig die Zeit, in der das Quartett die Aufgabe bewältigt hat.
Jugendwehrern für den Ernstfall gewappnet
Die vorgegebene Zeit von 100 Sekunden unterschreiten die Röblinger locker. Im Einsatzfall, resümiert der Sanderslebener Vize-Wehrleiter Sebastian Böhmelt, dauere dieses Kuppeln etwa 30 Sekunden.
Über zu hohe Anforderungen beschwert sich am Samstag an den sechs Stationen keiner. Sogar die Wertungsrichter ziehen eine positive Bilanz: Der Ausbildungsstand der Jugend sei gut, findet Wolfgang Steinbach von der Hettstedter Feuerwehr.
„Man merkt, dass die Jugend viel geübt hat“, ergänzt der Wertungsrichter, der beim Schlauchkegeln sein scharfes Auge schweifen lässt. Eine Disziplin, die als eine der ersten Aufgaben an den Nachwuchs herangetragen wird, weiß Sanderslebens Jugendwart Maik Schmidt.
Die zehn Meter langen Schläuche müssen dabei in sechs Meter Entfernung durch ein ein Meter breites Ziel hindurchrollen - ohne zu verdrehen. Das sei wichtig im Einsatzfall, „damit der Schlauch nicht extra glatt gezogen werden muss“, sagt Schmidt.
Sandersleben richtet Leistungsmarsch zum 150. Geburtstag aus
Im 150. Jubiläumsjahr der Feuerwehr Sandersleben richten die Ortswehrmitglieder den Leistungsmarsch aus. Geübt haben die Gastgeber schon vor den Sommerferien. Da freut es besonders, dass die ältere Jugendmannschaft sogar den ersten Platz erringt, gefolgt von Röblingen und Hornburg.
Aileen Pokel aus Sandersleben ist das erste Mal dabei. Nach dem Vorbild der fünf Jahre älteren Schwester ist die Zehnjährige in die Feuerwehr eingetreten.
Zum frühestmöglichen Zeitpunkt, mit sechs Jahren. Mit ihren zehn Jahren ist sie in diesem Jahr in die Kinderfeuerwehr Sandersleben gewechselt. „Es macht Spaß. Später will ich vielleicht auch mit zu Einsätzen fahren und helfen“, meint das Mädchen enthusiastisch.
Mit dem etwa fünf Kilometer langen Premierenlauf zeigt sich Gruppenmitglied Kristian Beiriger zufrieden. „Der praktische Wissenstest war einfach, die Aufgabe mit den Saugschläuchen schwieriger“, meint der zehnjährige Eisleber.
Beim Knoten holt die jüngere Nachwuchsmannschaft von Sandersleben wieder auf. Verlangt werden neun verschiedene Knoten. Etwas, das alle ohne große Abstriche bewältigen. „Manche Einsatzkräfte können nicht mal die Hälfte“, zollt Kreisjugendwart Thomas Reinhardt dem Nachwuchs Respekt.
Kai Bundy, Vize-Chef des Kreisfeuerwehrverbandes, freut sich derweil, dass sich an dem Traditionswettkampf auch immer mehr Teams aus dem Altkreis Sangerhausen beteiligen und so immer mehr zu einer feuerwehrtechnischen Einheit verschmelzen.
Die Teilnehmerzahl wird sich vielleicht in den nächsten Jahren erhöhen. Mit 26 von im Kreis insgesamt 86 Jugendwehren habe diesmal knapp ein Drittel teilgenommen. (mz)