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Hettstedt Hettstedt: Sulf statt Streusel im Eisleber Foyer

Von detlef liedmann 23.03.2012, 18:45

eisleben/MZ. - Hörbücher sind eine feine Sache, die Hörbühne eine noch viel feinere. Denn sie macht Geschichten nicht nur hör- sondern auch erlebbar. Am Donnerstagabend gab's gratis für jeden Gast im Foyer des Eisleber Theaters ein Stück Kirschkuchen. Und zwar mit Sulf, einer Mansfelder Spezialität, statt Streusel, wie bei Hedwig, Inhaberin des einzigen Cafés von Grünau. Dorthin hat es einige Häftlinge, gerade in Isenbüttel ausgebüxt, verschlagen. Darunter Hannes, der sich seinen Lebensunterhalt als falscher Polizist verdient hat, und der Professor. Er verschaffte Studentinnen hervorragende Prüfungsnoten - nachdem sie zuvor in seinem Bett landeten.

Und was könnte an der Landesbühne besser passen, als eine Lesung aus dem Roman "Landesbühne", geschrieben von Siegfried Lenz? Leif Scheele (Hannes) und Andreas Brockmeyer haben sichtlich Spaß und versprühen gute Laune, machen so Appetit auf mehr - also aufs ganze Buch. Denn, was sie lesen, bleibt fragmentarisch, was die Hörbühne nun wieder vom Hörbuch unterscheidet. So viel sei verraten: Hannes, der Professor, sowie andere Gefangene vom Heiratsschwindler bis zum Trickbetrüger, nutzen ein Gastspiel der Landesbühne in der Haftanstalt, um während der Raucherpause mit dem Theaterbus zu entwischen. Die Fuhre landet beim Nelkenfest in Grünau, wo vom Bürgermeister über die örtliche Presse bis zu Café-Besitzerin Hedwig alle von der Schar der vermeintlichen Schauspieler begeistert sind. Doch das Ende ist freilich absehbar. Am Sonntag liest das Duo Scheele, Brockmeyer ab 16 Uhr im Hettstedter Humboldt-Schlösschen.