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Hettstedt Hettstedt: Die Spur zum Lichterbaum

Von HELGA LANGELÜTTICH 27.11.2011, 17:08

HETTSTEDT/MZ. - So konnte man zuschauen, wie Designerin Mandy Klein aus Aschersleben aus Gold- und Silberdraht wunderschönen individuell gestalteten Schmuck herstellte. "Bei uns fängt Weihnachten schon im August an", sagte Katrin Reiber vom Creativhof Obersdorf, und wies auf ganz besondere Vogelhäuschen und weihnachtliche Dekoration in Einzelanfertigung hin, Adventskränze und kleine Dekorationen für Kranz und Weihnachtsbaum zeigte Ute Krämer.

Vormittags trafen sich Eltern mit ihren Kindern im Saal, da erklang das alte Weihnachtslied "Sind die Lichter angezündet" ,gesungen von Hans-Jürgen Radam, auf der Gitarre begleitet von Frank Venske - und dann erzählte Caroline von Humboldt alias Annette Baldin viele Geschichten: Dass es zu ihrer Zeit weder elektrisches Licht noch Gameboys oder Fernseher gegeben habe, doch sie und ihre acht Kinder hätten trotzdem keine Langeweile gehabt. Da lauschten die Kinder, das konnten sie sich wohl nicht so recht vorstellen. Licht und Wärme kam damals von Kerzen. Caroline von Humboldt hatte als Erste die Idee, Kerzen an ihrem Weihnachtsbaum zu befestigen, denn Weihnachtsbäume gab es schon. Diese Idee fand schnell viele Nachahmer und machte sie bekannt als die Frau, die den Lichterbaum erfand.

Ein Höhepunkt vor allem für die älteren Semester war die Ausstellungseröffnung "Dachboden": Zu sehen ist dort auch die im Kombinat produzierte und damals begehrte Bohrmaschine, ein Schnellkochtopf und der erste im Kombinat hergestellte Computer. Erstaunen fand die Ausstellung eines hübschen blau-weißen Kaffeeservices. Hier konnte Gudrun Schwennicke helfen, damals Mitarbeiterin in der Abteilung Arbeits- und Lebensbedingungen: Ein solches Service bekam ein Mitarbeiter für 25-jährige ununterbrochene Tätigkeit, das passende Essservice gab es nach 40 Jahren.

Die Ausstellung ist, wie Radam sagte, "Good bye Lenin zum Anfassen" und bat die Besucher, in ihren Erinnerungen zu kramen und Erlebnisse ernster oder heiterer Art zu Papier zu bringen. "Vielleicht könnte sogar ein Buch daraus werden", sagte er.

Noch einmal besinnlich, weihnachtlich wurde es am Nachmittag: Ein Adventskonzert mit der mit einem wunderschönen Sopran begnadeten Mirjam Schwan und der hier nun schon bekannten Pianistin Tatjana Seupt fand begeisterte Zuhörer zu Liedern von Humperdinck, Cornelius und Reger oder der Petersburger Schlittenfahrt. "Dieser Tag war ein Erfolg. Es kamen mehr Besucher als im vergangenen Jahr", freute sich der Museumsleiter Radam.