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Hettstedt Hettstedt: Deponie könnte doch zu Solar-Park werden

Von katharina Thormann 01.02.2012, 17:43

hettstedt/MZ. - Zunächst mit einem geänderten Flächennutzungsplan, der bei der jüngsten Sitzung am Dienstagabend beschlossen wurde. Dieser erlaubt es grundsätzlich, Photovoltaik-Anlagen an der Stelle zu betreiben.

Doch bevor der erste grüne Strom von der hügeligen Wiese hinter dem Gewerbegebiet an der Ritteröder Straße fließt, könnten noch Monate vergehen. Denn nun sind zunächst die beiden Investoren, die sich für die Fläche interessieren, beauftragt worden, auf eigene Kosten einen Bebauungsplan zu erarbeiten. Erst dann wird entschieden, welcher Investor den Zuschlag erhält. Und bauen darf.

Dass sich die Räte zu diesem Schritt durchgerungen haben, lag auch an den Aussagen eines Vertreters der Mitteldeutschen Sanierungs- und Entsorgungsgesellschaft mbH (MDSE). Dem Unternehmen gehört die Fläche. "Nach einer Gefahrenbeurteilung im Jahr 2008 gehen von der Fläche keine Gefahren aus", sagte MDSE-Mitarbeiter Norbert Bogendörfer. Es gebe aber eine Empfehlung, die Abdeckung der Deponie nicht zu bewegen. "Es ist wäre deshalb eine ideale Fläche für regenerative Energien", so Bogendörfer weiter. Vorteil wäre dann auch, dass der Kuhgrund eingezäunt würde.

Überzeugt hatte diese Aussage die FBM / Feuerwehrfraktion nicht. "Wir sind gegen die Baumaßnahme. Ich sehe die Gefahr, dass Schadstoffe an die Oberfläche kommen können. Und es kann uns keiner die Garantie geben, dass das nicht passiert", sagte Hans-Jörg Meyer. Auch Hubertus Luthardt (parteilos) wollte seine Bedenken über den Bau einer solchen Anlage kundtun. Er wurde aber vom Stadtratsvorsitzenden Marco Steckel in die Schranken gewiesen: "Sie sind Jagdpächter im Kuhgrund und haben ein Mitwirkungsverbot."

Stattdessen erinnerte Lothar Hentschel (die Linke) auch an die finanziellen Vorteile, die der Stadt mit dem Bau eines Solar-Parks winken. "Es geht um viel Geld für die Kommune." Um wie viel genau, ist noch nicht bekannt. Sicher ist aber, dass der Stadtrat mit seiner Planungshoheit besonders auf die Bauweise der Photovoltaik-Anlage achten will. Denn um die Anwohner vor Gefahren zu schützen, sollen die Solargestelle nicht in den Boden gerammt, sondern schonender angebracht werden.