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Giftige Pflanze Giftige Pflanze: Riesenbärenklau am Ölgrundteich in Hettstedt

Von Anke Losack 18.08.2014, 17:47
Der Bärenklau ist giftig.
Der Bärenklau ist giftig. Archiv/Schumann Lizenz

Hettstedt - Es passierte beim Spazierengehen auf einem Trampelpfad am Hettstedter Ölgrundteich: Mit ihrem Bein kam die vierjährige Tochter einer ehemaligen Hettstedterin, die am Wochenende zu Besuch in der Kupferstadt waren, offenbar mit einer Herkulesstaude, auch Riesenbärenklau genannt, in Kontakt. Aua. Das Mädchen klagt seitdem über Schmerzen am Fuß.

„Ich kann nicht hundertprozentig sagen, ob es Riesenbärenklau ist, aber ich habe es sicherheitshalber dem Ordnungsamt der Stadt gemeldet“, berichtet die Leipzigerin, die ihren Namen nicht nennen will, gegenüber der MZ. Im Internet habe sie sich über die Pflanze schlau gemacht. „Von den Blättern her gibt es eigentlich keine Verwechslungsmöglichkeit“, fügt sie an.

Pflanze wird bis zu fünf Meter hoch

Die aus dem Kaukasus stammende Pflanze kann zwei bis fünf Meter hoch, die spitz gelappten Blätter bis einen Meter lang werden. Die Pflanze ist sehr gefährlich. Durch Berührungen und Sonneneinstrahlung kann es nach mehreren Stunden zu schweren Hautentzündungen kommen, die Verbrennungen gleichen und oft zu Klinikaufenthalten führen. Daher ist jeglicher Kontakt zu vermeiden, wird von Experten immer wieder geraten.

„Meine Tochter hatte Glück“, sagt die Mutter. Denn als sie am Ölgrundteich spazieren gingen, lag der Weg, auf dem sie liefen, gerade im Schatten. Es sei relativ bewölkt gewesen an dem Tag. Die Berührung mit der Pflanze habe darum zu keinen erheblichen Verletzungen bei der Vierjährigen geführt. „Verbrennungsrescheinungen hat meine Tochter nicht“, so die Mutter.

Über den Atlas der Fundstellen lesen Sie auf Seite 2.

Am Montagvormittag meldete die Leipzigerin den Vorfall dem Hettstedter Ordnungsamt. Dass am Ölgrundteich ein Vorkommen von Riesenbärenklau sein soll, sei der Verwaltung bisher nicht bekannt gewesen, so Christina Kosiol, die Leiterin des Ordnungsamtes auf Anfrage der MZ. Keinerlei derartige Hinweise seien bei der Stadt bislang eingegangen. Ob sich die Pflanzen am Ölgrundteich jemand anschaut und damit Gewissheit verschafft, dass es sich um Riesenbärenklau handelt, ist ungewiss. Fakt ist: Die Stadt Hettstedt wird die Meldung der Leipzigerin dem Umweltamt des Landkreises weitergeben. Die wiederum werden es aufnehmen und „Korina“ melden, der Koordinationsstelle für Invasive Neophyten (gebietsfremde Pflanzen) in Halle. Bei der Koordinationsstelle werden die gemeldeten Fundstellen in einem Atlas verzeichnet, zum Teil punktgenau.

Im Internet ist die Karte zu finden. Daraus ist zu entnehmen, dass es noch weitere Fundstellen in Hettstedt gibt, wo Riesenbärenklau wächst: In der Nähe von Hohe Straße und Hohetorstraße sind vier Punkte markiert und im Hadeborntal - in der Nähe der B 180 - ist auf dem Atlas ebenfalls ein Punkt eingezeichnet. Die Fundstelle am Ölgrundteich könnte nun bald dazukommen.

Die ehemalige Hettstedterin ist besorgt. Sie würde sich wünschen, dass auf die Pflanze - sofern es sich um den gefährlichen Riesenbärenklau handelt - am Ölgrundteich hingewiesen wird. „Vielleicht kann man ja ein Schild aufstellen und vor der Gefahr warnen“, meint sie. (mz)