Gaststätte Weidensol schließt Gaststätte Weidensol schließt: Marinekameradschaft Hettstedt verliert Vereinsdomizil

Hettstedt - Detlef Traue und Eberhard Rogner freuen sich auf das kommende Wochenende. Dann steht das große maritime Treffen der Marinekameradschaft Hettstedt an. Viele Freunde und Bekannte aus anderen Vereinen werden dazu in die Kupferstadt kommen und über die alten Zeiten auf See plaudern.
Doch etwas Wehmut schwingt bei Traue und Rogner auch mit. Denn das Treffen findet nicht wie gewohnt in der Gaststätte Weidensol statt. Das bisherige Vereinsdomizil in Hettstedt hat zum Jahresende dicht gemacht. Sehr zum Bedauern der Marinekameradschaft.
Marinekameradschaft hat sich seit 25 Jahren in der Gaststätte Weidensol getroffen
Denn seit ihrer Gründung 1991 haben sich die Mitglieder dort monatlich zur Versammlung getroffen und darüber hinaus größere Veranstaltungen organisiert. Außerdem konnte der 17 Mitglieder zählende Verein eine Wand maritim gestalten und so auf sich in der Gaststätte aufmerksam machen. Daran haben sich auch andere Gäste im Weidensol erfreut, wissen die Männer.
Nun sind die Utensilien, die dort ausgestellt waren, in Kisten eingelagert und in der Garage von Traue abgestellt. Doch dazu sind sie eigentlich zu schade. Die Männer würden Steuerrad, Vereinsfahne und Co. gern wieder öffentlich zeigen und damit auch für den Verein werben. Denn der braucht auch Nachwuchs, neue Mitglieder. Und die können sowohl aktive oder ehemalige Seeleute sein, aber auch jene, die sich für Schifffahrt und die See interessieren.
Übergangslösung in Frankes Bierstube und im „Alten König“ in Hettstedt
Bis zum Herbst konnte der Verein erst einmal eine Übergangslösung finden. Die Versammlungen werden nun in Franke’s Bierstube durchgeführt und im „Alten König“ das maritime Treffen. Dafür sind Traue und Rogner auch dankbar. Doch sie wünschen sich für den Verein wieder einen festen Anlaufpunkt. Vielleicht sogar im Weidensol, sollte sich dort ein Nachfolger finden. Doch da ist zunächst nichts greifbares in Sicht.
Das Ansinnen des Vereins ist es, dass maritime Gedankengut und Liedgut zu erhalten. Rogner, der bei der Volksmarine war, nennt ein Beispiel dafür: „Der Gedanke des Zusammenhaltes, sich gegenseitig zu helfen, spielt eine große Rolle auf See. Wenn einer in Seenot geraten ist, wird ihm geholfen, egal wer es ist und welcher Nation er angehört.“
Und Traue, der auf einem Handelsschiff tätig war, ergänzt: „Auf dem Schiff muss jeder Handgriff sitzen, da muss man wissen was man macht und sich aufeinander verlassen können.“ Diese Denkweise und dass man mitunter viele Wochen oder Monate auf engstem Raum zusammen ist, hat viele Vereinsmitglieder fürs Leben geprägt. Daran erinnern sich die Männer auch heute noch gern.
Marinekameradschaft Hettstedt lädt am 4. März zum maritimen Treffen mit dem Shanty-Chor ab 9.30 Uhr in der Gaststätte „Alter König“ Hettstedt ein. (mz)

