Erdfall in Hettstedt Erdfall in Hettstedt: Alter Schacht wird jetzt untersucht

Hettstedt/Friedeburgerhütte/ MZ/FRF/BZ - Das Loch in der Ascherslebener Straße in Hettstedt ist zweifelsfrei dem Altbergbau zuzuordnen. Das sagt Bodo-Carlo Ehling vom Landesamt für Geologie und Bergwesen. Die Schachtanlage, in der Kupfer abgebaut worden ist, dürfte aus dem Mittelalter stammen, so der Experte. Jetzt soll die Schachtanlage erkundet werden. „Wir müssen feststellen, welche Dimensionen die Hohlräume haben“, so Ehling. Erst nach einer abgeschlossenen Erkundung könne gesagt werden, in welcher Form der Stollen saniert wird.
Auf Karten nicht vermerkt
Dass man gerade im Bereich der Ascherslebener Straße auf Altbergbau gestoßen ist, sei schon ein wenig überraschend gewesen, sagt Simone Franceschi vom Bauamt der Stadt. Es gebe vereinzelt Karten, auch zum Altbergbau. Von diesem Bereich, in dem sich die Hohlräume aufgetan haben, sei darauf aber nichts vermerkt.
Wie die MZ berichtete, ist das Loch Anfang April entdeckt worden. Etwa 100 Meter Erdreich sind dort verschwunden. Als Sofortmaßnahme wurde das Loch mit 50 Tonnen Schotter verfüllt, um die Erkundungsarbeiten gefahrenlos starten zu können.
Wie lange die Sanierungsarbeiten dauern werden, darüber können laut Landesamt noch keine Aussagen getroffen werden. Das heißt, dass sich Autofahrer weiter auf Umleitungen einstellen müssen, da die Ascherslebener Straße voll gesperrt bleibt. Die Umleitung für Lkw erfolgt über die B 180 n, für Pkw über den Hospitalgrund beziehungsweise die Schillerstraße.
Hüttenberg in Bewegung
Auch auf dem Hüttenberg in Friedeburgerhütte kommt die Erde offenbar nicht zur Ruhe. Anwohner entdeckten dort am Wochenende ein neues Loch, allerdings aus einem gewissen Abstand in einem Gebiet, das schon seit mehr als anderthalb Jahren weiträumig abgesperrt ist. „Dort kommt keiner hin“, sagte Ortsbürgermeister Udo Behler, der das Bauamt der Stadt Gerbstedt verständigte. Unmittelbarer Handlungsbedarf wird dort allerdings angesichts der Absperrung nicht gesehen. Denn nachdem auf dem Hüttenberg im Oktober 2011 ein Pkw fast abgesackt war, weil sich urplötzlich ein mehrere Meter tiefes Loch auftat, war die Straße gesperrt und umfangreiche Bodenuntersuchungen auf einer Länge von 130 Metern veranlasst worden. Dabei stellte sich heraus, dass sich unter der Fahrbahn „mehrere Anomalien“ befinden, also gewisse Abweichungen von der üblichen Bodenstruktur, die zur Vorsicht mahnen.
Daher ist an eine Aufhebung der Absperrung in absehbarer Zeit überhaupt nicht zu denken. Anwohner schärfen ihren Kindern immer wieder ein, die Absperrung ernst zu nehmen. Sicher ist sicher.