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Ein Start voller Liebe und Hingabe

Von Helga Langelüttich 08.01.2006, 17:56

Hettstedt/MZ. - Mit einer Ouvertüre zur "Schönen Helena" von Offenbach, dem "Meister der schönen Melodien", begann das Konzert der 28 Musiker mit ihrem Dirigenten Christian Fitzner, der nicht nur temperamentvoll dirigierte, sondern auch noch locker und heiter durch das Programm führte. Der Liebe war der erste Teil des Programms gewidmet, und so erlebten die begeisterten Zuhörer, was Johann Strauß, Josef Strauß, Nico Dostal und Jacques Offenbach musikalisch zu diesem Thema zu sagen hatten.

Zwei Solistinnen bereicherten als Gäste das Programm: Pia Leonhardt, Alt und Meike Funken, Sopran, beides Musikstudentinnen in Magdeburg. Dass sich Pia Leonhardt gern Gäste einlädt, bewies sie musikalisch mit dem Couplet des "Herrn Orlowski" aus der Fledermaus von Johann Strauß. Dabei zeigte sie nicht nur ihre stimmliche, sondern auch schauspielerische Begabung. Man glaubte der dunklen Schönheit auch, dass sie dem, der nicht so will wie sie, ohne weiteres "die Flasche an den Kopf" wirft, musikalisch gesehen.

"Machen Sie ihr Mut!" Mit diesen Worten kündigte Fitzner die zweite junge Sängerin, Meike Funken, an, doch das war nicht nötig: Das zierliche Persönchen mit dem klaren Sopran hatte die Herzen der Zuhörer im Sturm erobert, als sie mit strahlendem Gesicht mit Nico Dostal musikalisch verkündete: Ich bin verliebt! Dafür gab es lang anhaltenden Beifall. Ein Höhepunkt des ersten Teils des Konzerts war das Duett beider Sängerinnen nach Offenbachs Bacarole "Schöne Nacht, Du Liebesnacht", dem mit dem mitreißenden Orchesterstück "Prestissimo" ein Galopp von Emil Waldteufel folgte.

Hundert Jahre alt sei die "Lustige Witwe" von Franz Lehar, doch sei ihr das Alter nicht anzumerken: Die Musik Lehars ist immer noch frisch und jung, so Fitzner, und das bewiesen die 28 Mitwirkenden mit einem Potpourri aus dieser Operette. Weiter ging es musikalisch zum Ende des 19. ins 20 Jahrhundert: Wart's nur ab! drohte Pia als Eliza dem Henry Higgins aus "My fair lady", traurig ihr Wunsch nach "eenem Zimmerchen irjendwo" aus dem gleichen Musical. Die "Schlösser,die im Monde liegen" ließen die Zuhörer leise mitsummen, doch die Petersburger Schlittenfahrt riss alle wieder aus den Träumen. Dabei stand der Dirigent scheinbar tatenlos an der Seite, trotzdem gab es keinen Missklang im Orchester.

Der anschließende begeisterte Beifall führte zum gewünschten Ergebnis: Als Zugabe, schon traditionell, erklang der Radetzkimarsch, bei dem das Auditorium rhythmisch den Takt angab. Doch auch damit waren die Zuhörer noch nicht zufrieden. Ihre Ausdauer wurde mit einem musikalischen Bonbon belohnt: Pia und Meike sangen den "Abendsegen" aus Humperdincks Märchenoper Hänsel und Gretel.

Das Konzert war für alle Teilnehmer ein unvergessliches Erlebnis und ein fröhlicher, musikalischer Auftakt zum neuen Jahr: Interpreten und dem Dirigenten war die Freude an der Musik anzumerken, bewundernswert und auch für den Laien offensichtlich die Harmonie zwischen Orchester und Dirigent.