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Ehrung in Wittenberg Ehrung in Wittenberg: Reiner Haseloff enthüllt Novalis

Von Wolfram Bahn 01.05.2015, 18:12
Blick in die Novalis-Ausstellung in Oberwiederstedt. Sie soll in diesem Jahr umgestaltet werden .
Blick in die Novalis-Ausstellung in Oberwiederstedt. Sie soll in diesem Jahr umgestaltet werden . archiv/Lukaschek Lizenz

Wiederstedt - Gabriele Rommel kann ihre Vorfreude kaum verbergen. Die Leiterin der Novalis-Gedenkstätte in Oberwiederstedt ist am Sonnabend zu einem besonderen Ereignis nach Wittenberg eingeladen. Doch nicht nur sie allein, die gesamte Internationale Novalis-Gesellschaft hat ihre Frühjahrstagung zum Geburtstag des Begründers der Frühromantik in die Lutherstadt an der Elbe verlegt. Der Grund: Dort wird am Haus in der Bürgermeisterstraße 16 eine Bronzetafel mit dem Schriftzug „Novalis“ angebracht. Die Gedenktafel soll daran erinnern, dass der Dichter, der 1772 im Schloss Oberwiederstedt auf die Welt kam, in der „Alten Sternwarte“ in Wittenberg über ein Jahr lang als Student bei einem Professor gewohnt hat.

„Dass ist für uns eine hochinteressante Neuigkeit gewesen“, sagt die promovierte Germanistin, die seit 1992 die Novalis-Forschungsstätte im Mansfelder Land leitet. Dass Georg Philipp Friedrich von Hardenberg, genannt Novalis, in Wittenberg eine Zeit lang gelebt hat, um dort sein juristisches Examen am damaligen Hofgericht abzulegen, hatte der hallesche Historiker Heiner Lück schon länger herausgefunden. Die Wittenberger Bauforscherin Insa Christiane Hennen konnte aber erst vor kurzem das Haus bestimmen, in dem Novalis damals wohnte. „Damit haben wir einen historischen Baustein mehr über die Lebensorte des Dichters“, so Gabriele Rommel.

Die Idee, an dem Haus, das heute noch als „Alte Sternwarte“ bekannt ist, eine Gedenktafel anzubringen, stammt von Arved Grieshaber, dem Vorsitzenden der Novalis-Stiftung „Wege wagen mit Novalis“. Er hat auch die Bronzetafel gespendet, die die Goldschmiedemeisterin Elisabeth Müller-Quade aus Karlsruhe gefertigt hat. Dass Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) die Tafel enthüllt, hängt mit seiner Begeisterung für den Dichter der Romantik zusammen. Er trägt auch immer einen Spruch des Dichters als Lebensmotto bei sich. Auch seine Frau Gabriele hat ihr literarisches Herz an Novalis verloren. Sie liebt die „Blaue Blume“, das Symbol der Romantik. (mz)