Dreikönigstag Dreikönigstag: CDU bläst zum Wahlkampf

klostermansfeld/MZ - Unter besonderen Vorzeichen stand am Sonntag der traditionelle Frühschoppen der Kreis-CDU zum Dreikönigstag. Immerhin mussten die Organisatoren um Eduard Jantos und Marion Wieden das Stammlokal wechseln. Anstelle der Gaststätte im Kloster Helfta, die geschlossen ist, spielten die Kliebigtaler Musikanten diesmal im Dorfgemeinschaftshaus in Klostermansfeld auf. „Auch was mit Kloster“, wie Jantos bemerkte.
Und der Landtagsabgeordnete aus Eisleben freute sich, dass „das Experiment gelungen ist“. Es herrschte jedenfalls Andrang. Deshalb mussten sogar noch einige Tische und Stühle herangeschafft werden. Das große Interesse hatte allerdings noch einen anderen triftigen Grund: Die Veranstaltung war der Auftakt zu einem außergewöhnlichen Wahljahr. Denn am 25. Mai gehen neben den Europawahlen auch die Kommunal- und Landratswahlen über die Bühne. Und so wurde von Beginn an kräftig ins Wahlkampfhorn geblasen.
Der CDU-Kreisvorsitzende André Schröder aus Sangerhausen machte keinen Hehl daraus, was seine Partei anstrebt: „Wir wollen wie seit der Wiedervereinigung die stärkste politischen Kraft im Landkreis bleiben und wieder den Landrat stellen.“ Die Linken seien nur ein „Sammelbecken der Unzufriedenen“, sagte er. Und die SPD habe große Probleme, sich in der Fläche aufzustellen. Anders als in den Jahren zuvor nahm Schröder, zugleich CDU-Fraktionschef im Landtag, auch die Freien Wähler und andere Wählergruppierungen aufs Korn.
Bei der Kandidatenkür für die Landratswahl am 25. Mai setzt die CDU in Mansfeld-Südharz auf das Votum ihrer rund 400 Mitglieder. Wie der Kreisvorsitzende André Schröder gestern zum Dreikönigstag in Klostermansfeld sagte, soll am 8. Februar auf einer Gesamtmitgliederversammlung entschieden werden, wen die CDU auf den Schild hebt. Ob es neben Amtsinhaber Dirk Schatz noch weitere Bewerber gibt, ist noch offen, so die Kreisgeschäftsführerin Marion Wieden auf Anfrage. Die Kandidatenkür findet ab 9 Uhr im Glashaus des Sangerhäuser Rosariums statt.
Die Linken wollen erst Ende Februar ihren Kandidaten aufstellen, wie der neue Kreisvorsitzende Helmut Neuweger der MZ sagte. Ob sie wie 2007 wieder Harald Koch ins Rennen schicken, ist offen. Das müssen die Mitglieder entscheiden. Koch, der das Bundestagsmandat verlor, will wieder antreten.
Die Sozialdemokraten haben Peter Edel aus Stedten nominiert. Edel, der sich 2007 als unabhängiger Bewerber achtbar schlug, ist inzwischen SPD-Mitglied geworden.
Die FDP hat angekündigt, den Kreisvorsitzenden Harald Oster aufzubieten.
Auch die Freien Wähler wollen bei der Wahl mitmischen.
Das seien Ein-Themen-Bündnisse, die nicht die integrative Kraft zum Interessenausgleich hätten wie die CDU, sagte er. „Wir sind die letzte Volkspartei im Landkreis“, verkündete Schröder. Das müsse man den Wählern am 25. Mai „klipp und klar vor Augen führen“, meinte er. So wie zur Bundestagswahl im Vorjahr, als die CDU-Kandidatin Uda Heller den Linken das Direktmandat endlich wieder abgejagt habe, so der Kreischef.
Sein Landesvorsitzender Thomas Webel erinnerte daran, dass bei dieser Wahl im September die CDU im Land mehr als 41 Prozent der Stimmen geholt habe. „Das war das beste Ergebnis seit 1990“, so Webel, der sein Geld als Verkehrsminister in Sachsen-Anhalt verdient. Mit Blick auf die Kommunalwahlen im Mai sagte Webel, dass die CDU überall präsent sein müsse. Man brauche in jeder Ortschaft eine Liste mit Kandidaten oder Sympathisanten der CDU.
Landrat Dirk Schatz (CDU) verteidigte in seiner kämpferischen Rede den einst umstrittenen Verkauf der kreiseigenen Kliniken. Das sei das Beste gewesen, was uns passiert sei, sagte er. Aus dem Erlös habe man unter anderem einen Zukunftsfonds anlegen können.
Die rund 1,5 Millionen Euro an jährlichen Zinsen würden der Kinder- und Jugendarbeit und vielen Vereinen zugute kommen, so Schatz. Nach seinen Worten sind bis Ende 2013 rund 60 Millionen Euro in den Umbau von Schulen geflossen. Bis 2017 würden alle bestandsfähigen Schulen im Kreis saniert sein. „Das gibt es in Sachsen-Anhalt nicht noch einmal“, so der Landrat als Antwort auf Jantos Frage, was er denn in der Vergangenheit angestellt habe. Und Schatz fügte an: „Gemeinsam haben wir vieles geschaffen und ich stehe bereit, dies auch in Zukunft zu tun. “
