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Bösen Sieben in Wimmelburg Bösen Sieben in Wimmelburg: Schlamm versperrt Durchlass

Von Daniela Kainz 09.11.2015, 20:41
Adolf Scholz kann beobachten, wie sich immer mehr Schlamm unter der Brücke ansammelt.
Adolf Scholz kann beobachten, wie sich immer mehr Schlamm unter der Brücke ansammelt. Jürgen Lukaschek Lizenz

Wimmelburg - Wie lange wird das noch gut gehen? Adolf Scholz schaut besorgt auf die Böse Sieben gegenüber seinem Grundstück in Wimmelburg. Beim letzten Hochwasser im Sommer stand das Wasser 30 Zentimeter hoch in seinem Hof und Garten. „Es hätte nicht viel gefehlt und das Wasser wäre in den Keller gelaufen.“

Die Böse Sieben wird von den Quellbächen Vietzbach und Dippelsbach gespeist, die sich in Ahlsdorf vereinigen. Sie ist rund 15 Kilometer lang, fließt durch Eisleben und mündet bei Lüttchendorf in den Süßen See. Der Name hat sich seit dem 19. Jahrhundert durchgesetzt. Die Herkunft ist nicht eindeutig geklärt. Vorher wurde der Bach Willerbach (mansfeldisch für Wilder Bach) genannt.

Das Bachbett führt zwar zurzeit nur wenig Wasser, aber unter der Brücke in der Verbindungsstraße haben sich Schlamm und Geröll zusammengeschoben. „Viel Platz ist da nicht mehr“, sagt Scholz. Wenn die Böse Sieben beim nächsten Hochwasser wieder ansteige und das Bachbett bis dahin nicht ausgebaggert worden sei, werde das Gewässer in null Komma nichts über das Ufer treten, befürchtet der Wimmelburger.

Für ihn und seine Nachbarn ist das jedes Mal eine Zitterpartie. „Ich weiß nicht, wie oft an dieser Stelle das Wasser schon übergelaufen ist“, sagt Anwohner Holger Gonschorek. Fakt sei: „Bei uns in Wimmelburg in der Verbindungsstraße passiert das mindestens einmal im Jahr.“

Beschwerden sind ihm zufolge in der Vergangenheit immer fehlgeschlagen: Bis zum letzten Hochwasser im August, als ein Fernsehteam über die Situation vor Ort berichtete. Gonschorek: „Daraufhin wurde das hochstehende Unkraut abgemäht, aber der Schlamm und die Wurzeln blieben liegen.“

Nach mehreren Bürgeranfragen, die auch aus anderen Orten entlang der Bösen Sieben eingingen, hat die Verwaltung der Verbandsgemeinde Mansfelder Grund - Helbra das Problem der Gewässerpflege an das Land herangetragen. „Und zwar mehrfach“, wie Bürgermeister Bernd Skrypek (CDU) erklärt. Denn die Verantwortung für den Zustand des Bachbettes liegt nach seinen Worten beim Landesbetrieb für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft.

„Im Oktober fand eine gemeinsame Ortsbegehung statt“, sagt er. Dabei sei vom Land auf „die planmäßige Grundräumung der Bösen Sieben im nächsten Jahr“ verwiesen worden. Die Verantwortlichen hätten keinen Anlass für ein sofortiges Handeln feststellen können. „Es wurde keine Gefahr im Verzug gesehen“, so Skrypek.

Die geplante Grundräumung der Bösen Sieben im neuen Jahr soll wegen des betroffenen Brückenbereiches in Absprache mit dem Straßenbaulastträger - in diesem Fall ist das die Gemeinde - ausgeführt werden. „Es wird eine koordinierte Maßnahme geben“, sagt Skrypek. (mz)