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Bildung im Mansfelder Land Bildung im Mansfelder Land: Vier neue Lehrer in Hettstedt

Von Jörg Müller 08.10.2014, 17:34
Ein Lehrer schreibt während einer Schulstunde an die Tafel.
Ein Lehrer schreibt während einer Schulstunde an die Tafel. dpa/Archiv Lizenz

Hettstedt/Mansfeld - „So eine miserable Unterrichtsversorgung wie in diesem Schuljahr hat es seit der Wende noch nicht gegeben.“ Mit diesen Worten hat der Landeschef der Bildungswerk GEW, Thomas Lippmann, dieser Tage auf den Lehrermangel in Sachsen-Anhalt hingewiesen. Auch die zusätzlichen Einstellungen hätten diesen Mangel nicht behoben, so Lippmann. Im Mansfelder Land ist die Situation allerdings nicht ganz so dramatisch, wie eine Nachfrage der MZ bei Gymnasien und Sekundarschulen ergeben hat.

Im Hettstedter Wilhelm-und-Alexander-von-Humboldt-Gymnasium konnten zum neuen Schuljahr von fünf ausgeschriebenen Lehrer-Stellen vier besetzt werden. Die neuen Kollegen seien alles junge Absolventen, freut sich Schulleiter Frank Siebald. Es sei sogar gelungen, jemanden mit dem Zweitfach evangelische Religion einzustellen. „Das ist relativ selten“, so Siebald. Das Gymnasium könne den Unterricht damit voll absichern. Allerdings gebe es für Krankheitsfälle keine Reserven. „Ohne die Einstellungen wären wir in eine katastrophale Situation gekommen“, so der Schulleiter. Angesichts des Altersdurchschnitts der rund 60 Lehrer, der bei circa 50 Jahren liegt, seien natürlich in den nächsten Jahren weitere Neubesetzungen notwendig.

Die Sekundarschule „Martin Luther“ in Mansfeld hat seit Schuljahresbeginn vor allem ein akutes Problem. „Bei uns gibt es aus Krankheitsgründen derzeit leider überhaupt keinen Musikunterricht“, so Schulleiterin Heidrun Schnurre. Abhilfe sei im Moment auch nicht in Sicht. Musiklehrer seien überall knapp, und es gebe auch kaum Nachwuchs. Ansonsten sei die Sekundarschule „grundversorgt“, was die Lehrer betrifft. „Wir haben in den vergangenen Jahren immer mal jüngere Kollegen bekommen“, so Schnurre. „Darüber sind wir auch sehr glücklich.“

Am Eisleber Martin-Luther-Gymnasium hat eine Absolventin als Lehrerin für Mathematik und Physik angefangen. „Wir sind zur Zeit noch nicht ganz zu 100 Prozent versorgt“, sagt Schulleiter Jörg Goldbach. „Wir haben kaum Reserven.“ Goldbach hofft, dass vielleicht zum nächsten Halbjahr weitere Stellen ausgeschrieben werden. „Wir hätten zum Beispiel noch Bedarf bei Mathematik und Chemie.“ Zwei Kollegen seien noch langzeiterkrankt. Unverändert ist die Raumnot: Bei 38 Klassen sei es in den zwei Häusern „nach wie vor sehr eng“. Mittelfristig soll das Gymnasium mehr Räume in der Geiststraße erhalten.

An der Schule Benndorf sind derzeit der Unterricht und die Ganztagsangebote abgesichert, wie Sylke Graf, Mitglied der Schulleitung, sagt. Wie an den meisten anderen Schulen sei aber der Altersdurchschnitt der Lehrer hoch, und es gebe Langzeiterkrankungen. „Wir versuchen, den Ausfall zu minimieren“, so Graf. Freilich dürften die Kollegen auch nicht zu sehr durch Vertretungen belastet werden, da sonst weitere Erkrankungen drohen. (mz)