Aktionstag zum Einbruchsschutz Aktionstag zum Einbruchsschutz: Polizei rät: Bewegungsmelder anbringen - Türen sichern

Eisleben/Hettstedt - Jedes Jahr im Herbst am Tag der Zeitumstellung findet der „Tag des Einbruchschutzes“ statt. Unter dem Motto „Eine Stunde mehr für mehr Sicherheit“ informiert die Polizei rund um diesen Termin mit vielen Aktionen über Einbruchschutz und gibt Sicherheitsempfehlungen. Die MZ hat zehn Fragen und Antworten zum Thema zusammengestellt.
Was wirkt auf Einbrecher abschreckend?
Das Präventionsmobil des Landeskriminalamtes (LKA) macht am Freitag, 3. November, von 10 bis 14 Uhr Station auf dem Markt in Gerbstedt. Experten des LKA geben dabei Tipps, wie man Wohnungen oder Häuser sicherer gegen Einbrüche machen kann. Außerdem geht es um Themen wie Pkw-Diebstahl, Handtaschendiebstahl oder Trickbetrug.
Im Polizeirevier Mansfeld-Südharz steht Polizeihauptmeisterin Christine Brenning für die Beratung zur Verfügung, Tel.: 03475/67 03 15 (mz)
Licht, etwa von Bewegungsmeldern, sagt Polizeihauptmeisterin Christine Brenning von der Beratungsstelle des Polizeireviers Mansfeld-Südharz. Denn der oder die Täter wollen nicht erkannt werden.
Ein Bewegungsmelder sollte taktisch klug angebracht werden. Das heißt, dass er den wichtigen Bereich ausleuchten und an der angebrachten Stelle nicht abreißbar oder manipulierbar sein sollte. Beleuchtung ersetzt jedoch in keinem Fall technische Sicherung.
Ein Hund kann auch abschreckende Wirkung haben. Es gab aber auch schon Fälle, bei denen Hunde vergiftet oder betäubt wurden, so Brenning.
Kommen Einbrecher vor allem nachts?
Das ist ein Irrtum. Sie kommen oft tagsüber, wenn üblicherweise niemand zu Hause ist. Zum Beispiel auch zur Arbeits- und Einkaufszeit. In der dunklen Jahreszeit nutzen Täter oft die frühe Dämmerung.
Was sind bei Einfamilienhäusern Hauptangriffsstellen der Einbrecher?
In fast 80 Prozent ist das Aufhebeln die Vorgehensweise der Täter, so Brenning. „Oft an Terrassentüren.“ Es sollte darauf geachtet werden, dass diese gesichert ist. Noch sehr oft unzureichende Tür- und Fensterkonstruktionen und -sicherungen machen es Dieben besonders leicht. Die Polizei empfiehlt, an Schwachstellen nachzurüsten, beispielsweise Rundkopf- durch Pilzkopfverriegelungen zu ersetzen.
Wo kann man sich über Nachrüstungen für Fenster und Türen informieren?
Bei Fachfirmen oder auch bei der Polizei. Das Landeskriminalamt Sachsen-Anhalt führt eine sogenannte Errichterliste. Darauf sind Firmen aufgeführt, die sich regelmäßig überprüfen und zertifizieren lassen. Aus Mansfeld-Südharz sind auf der Liste fünf Firmen benannt - eine aus Eisleben, drei aus Sangerhausen und eine aus Sandersleben.
Wird Einbruchschutz staatlich gefördert?
Der Einbau von einbruchhemmenden Gittern und Rollläden, Einbruchmeldeanlagen, Haus- und Wohneingangstüren beziehungsweise Nachrüstsystemen für Türen und Fenster sowie Maßnahmen wie Türspione und Gegensprechanlagen können gefördert werden. Über Förderprogramme wie „Altersgerecht Umbauen - Investitionszuschuss“ der KfW-Bankengruppe können zinsgünstige Kredite oder Investitionszuschüsse beantragt werden.
Wie kann überprüft werden, ob mit dem Einbau von Sicherungstechnik der Einbruchschutz erhöht wurde?
In einem Forderungskatalog sind Kriterien festgeschrieben. Bei der Erfüllung der Anforderungen erhält der Eigentümer des Hauses von der Polizei eine Urkunde sowie die Plakette „Das sichere Haus“. Diese wird deutlich sichtbar am Haus angebracht und soll dem Einbrecher signalisieren: Dieses Objekt ist durch Sicherungstechnik geschützt. Über 260 derartiger Präventionsplaketten wurden in Sachsen-Anhalt bereits vergeben - bislang keine in Mansfeld-Südharz.
Wann ist eine Alarmanlage sinnvoll?
Wenn sie richtig eingesetzt wird. Christine Brenning rät, sich vorher beraten zu lassen. Alarmanlagen seien eine gute Ergänzung zu mechanischen Sicherungen an Türen und Fenstern. „Mechanik kann einen Einbruch verhindern. Elektronik kann das nicht, sie kann einen Einbruch melden“, so Brenning. Zu allererst sei aber das eigene richtige Sicherheitsverhalten wichtig, etwa das Verschließen von Fenstern oder keine Hinweise auf Abwesenheit zu geben.
Wie schützt man am besten die Wertsachen im Haus?
Sparbücher, Schmuck und Bargeld sollten nicht offen im Haus herumliegen oder in einer Kassette aufbewahrt werden. Die Polizei rät, Wertsachen in einem Wertbehältnis aufzubewahren, das versteckt eingebaut oder fest verankert ist. „Es ist auch hilfreich“, so Brenning, „eine Liste von Wertgegenständen zu erstellen.“
Wenn man einen Einbrecher im Haus bemerkt - sollte man ihn aufhalten?
Da rät die Polizei zur Vorsicht. Denn Einbrecher wollen nicht entdeckt werden und vermeiden nach Möglichkeit jede Konfrontation. Wenn man Einbrecher bemerkt, sollte man sich ihm keinesfalls in den Weg stellen, sondern stattdessen die Polizei verständigen und eine möglichst gute Beschreibung des Täters abgeben.
Wie viele Einbruchsversuche scheitern?
Dass sich Einbruchsschutz auszahlt, macht die seit Jahren steigende Anzahl der Wohnungseinbruchsversuche sehr deutlich, heißt es von der Polizei. Im vergangenen Jahr waren laut der Polizeilichen Kriminalstatistik des Landes Sachsen-Anhalt 46,2 Prozent aller registrierten Fälle des Wohnungseinbruchsdiebstahls Versuchshandlungen. Das sei ein deutliches Indiz für die Wirksamkeit von verstärktem Einbruchsschutz mittels verbauter Sicherungstechnik. (mz)