Aktion in Friedeburger Kita Aktion in Friedeburger Kita: "Spatzen" trennen Abfall

Friedeburg - „Selbst beim Inhalt der Brotdosen ist eine Veränderung zu verzeichnen.“ Das hat Melanie Krzebek, die Leiterin der Kindertagesstätte „Spatzennest“ in Friedeburg bemerkt. Ein durchaus positiver Trend bei den Kindern und Eltern, denn die Sprösslinge arbeiten in der Kita seit Anfang Juni an dem Projekt „Mülldetektive“, lernen zu recyceln und werden im Umweltschutz aktiv.
Zusammen Müll gesammelt
Wer denkt, dass Kinder im Alter zwischen drei und sechs Jahren das Thema noch nicht verstehen, der irrt, denn die Kleinen trennen ihren Müll im Kindergarten fast selbstverständlich, nur anhand kleiner Bildchen auf den Abfallbehältern. Wie viel Müll tatsächlich tagein tagaus in einer Kita anfällt, führte Melanie Krzebek mit ihrem Erzieherteam den Kindern vor, denn alle zusammen sammelten über Tage hinweg Verpackungen, anfallendes Papier, Essensreste, Altkleider oder Pappe. So zum Beispiel spielten die Kinder einen Tag lang nur mit anfallenden Verpackungsmaterialien oder Stoffen, bauten daraus ein Schloss. Und auch bei der Essensversorgung verzichten die Knirpse bei der Nachspeise auf kleine Einzelverpackungen und zogen ein großes Gefäß vor.
Kinder sollen Trennen lernen
„Ich wurde auf dieses Projekt im Internet aufmerksam“, so die Kita- Leiterin weiter im Gespräch. Und da die Kita auf dem Land, nahe der Natur gelegen ist, habe dieses Thema perfekt zu der Einrichtung gepasst. Unterstützung bekamen die Kinder von Studenten der Hochschule Anhalt aus Bernburg, die im Rahmen ihres Bachelor-Studiums in Naturschutz und Landschaftsplanung gemeinsam mit den Kindern die Müllmengen reduzierten, das Trennen lernten und einen Komposter im Garten der Kindertagesstätte errichtet haben.
Der bekannte Dichter Friedrich Gottlieb Klopstock hat seine Kindheit in Friedeburg verbracht. Dessen Vater Heinrich Klopstock war Pächter des Amtes Friedeburg. Der Dichter Klopstock gilt als Begründer der Erlebnisdichtung und des deutschen Irrationalismus.
Klopstock gab der deutschen Sprache neue Impulse und kann als Wegbereiter für die ihm folgende Generation angesehen werden. Sein Wirken erstreckte sich über große Teile der Epoche der Aufklärung.
Aber wie entsteht Müll und was kann er alles anrichten? Dazu kam Kathrin Lau vom Kulturwerk Mansfeld-Südharz aus Eisleben, initiierte ein interaktives Theaterstück unter freiem Himmel, an dem auch alle Kinder teilnahmen. Dabei brauchte die Sozialpädagogin Lau die Kleinsten nicht lang bitten, denn alle Vier- bis Sechsjährigen waren mit Eifer bei der Sache. Man hat deutlich erkennen können, dass die Mädchen und Jungen viel Spaß dabei hatten. „Es reicht schon aus, die Kinder für die Mülltrennung zu sensibilisieren“, so Lau, die alle gemeinsam und spielerisch an das Thema heranführte.
Am Ende der Projektwochen erhielt jedes Kind einen „Müll-Detektiv-Ausweis“. Jetzt soll um den Titel „Umweltbewusste Kita“ gekämpft werden. (mz)