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Züchter in Nauendorf Züchter in Nauendorf: Der Herr der Pfingstrosen

Von claudia crodel 31.05.2013, 17:58

nauendorf/MZ - Zwar ist Pfingsten längst vorüber, doch die Natur hält sich bekanntlich oft nicht strikt an solche Daten. Deshalb gab es zwar zu den Feiertagen schon die ersten Pfingstrosenblüten, aber die volle Blütenpracht präsentiert sich in diesem Jahr erst jetzt. Einer, der besondere Freude daran hat, ist Pfingstrosen-Spezialist Steffen Schulze, der in Nauendorf, Ortsteil der Stadt Wettin-Löbejün die einzige reine Pfingstrosengärtnerei der Region betreibt.

Auf fast zwei Hektar Land betreibt er nahe der A14 seine Anlage, an der er gern auch die Öffentlichkeit partizipieren lässt. Wer durch das Areal wandelt, sich vom Anblick und dem Duft der Pfingstrosen verzaubern lässt, erfährt ganz nebenbei auch viele interessante Dinge rund um die wunderschöne Pflanze und deren Blüten, über deren Herkunft, die botanische Bedeutung beispielsweise.

Angefangen mit der Leidenschaft für die Pfingstrosen hat alles vor zehn Jahren. Steffen Schulze, von beruf eigentlich Gartenplaner, beschloss die Pfingstrosengärtnerei aus der Taufe zu heben. Zum Gärtnern hatte er schon seit seiner Kindheit eine enge Beziehung. „Mein Vater war Nebenerwerbsgärtner. Er hat mich früh an alle Arbeiten, die in seiner Gärtnerei anfielen, mit einbezogen. Und das hat mir stets große Freude bereitet“, erzählt Schulze. 2003 beschloss er, eine eigene Gärtnerei aufzubauen. Der Anbau und die Nachzüchtung von verschiedenen Pfingstrosensorten erschien ihm dabei als eine Art Nische.

„Im Frühjahr 2003 habe ich mit der Pflanzung von zwanzig verschiedenen Sorten begonnen. Im Herbst sind dann noch einmal 30 weitere dazugekommen“, schaut der Spezialist zurück.

Das ist natürlich gar nichts zudem, was heute in seiner Gärtnerei wächst und blüht. Die Anbaufläche wurde wesentlich erweitert, und im letzen Jahr begann Schulze , einen Schaugarten einzurichten, dessen erster Abschnitt nun begehbar ist. Pfingstrose ist schließlich nicht gleich Pfingstrose. 600 verschiedene Sorten nennt er heute sein eigen. Da sind zum einen die ganz normalen Pfingstrosen, die viele aus Vorgärten kennen, die die staudenförmig wachsen weiß, rosafarben oder rot blühen und im Herbst zurückgeschnitten werden. Auch verholzende Sorten nennt Schulze sein eigen, die wie ein Strauch wachsen. Es gibt unzählige Sorten mit einer unglaublichen Fülle an verschiedenen Blütenformen und -farben. „Da ist die einfache Blütenform, die halbgefüllte und die gefüllte“, erläutert Schulz. „Es gibt zudem spezielle Blütenfüllungen, wie die japanische, die oft zweifarbig ist.“ Die japanischen Pfingstrosen sind ihm besonders ans Herz gewachsen.

Auch die Farbenvielfalt ist ausgesprochen hoch. Neben den allgemein bekannten, gibt es orangefarbene, schwarz-rote und auch viele in Farbnuancen, die die Menschen, die es noch nicht gesehen haben, eigentlich nie mit Pfingstrosen in Verbindung bringen würden. „Bis auf Enzian-Blau findet sich fast alles“, meint Schulze. Und Schulze ist sich sicher: In Sachen Pfingstrose gibt es noch eine Menge interessanter Dinge. Eine Pfingstrose hat Schulze übrigens selbst „geschöpft“ und ihre den Namen „Eurasia“ gegeben.