1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Halle
  6. >
  7. Zu Wiegand-Lager gewechselt: Zu Wiegand-Lager gewechselt: Wurde Manuela Hinniger aus dem Stadtrat gemobbt?

Zu Wiegand-Lager gewechselt Zu Wiegand-Lager gewechselt: Wurde Manuela Hinniger aus dem Stadtrat gemobbt?

Von Dirk Skrzypczak 18.01.2019, 11:06

Halle (Saale) - Der Schritt kam für die Öffentlichkeit überraschend: Zum 31. Dezember 2018 hatte Manuela Hinniger ihr Stadtratsmandat niedergelegt und die Linke-Fraktion verlassen. Doch die politische Bühne will die 34-Jährige nicht aufgeben.

Sie schließt sich dem Verein „Hauptsache Halle“ an und wechselt damit in das Lager der Unterstützer von Oberbürgermeister Bernd Wiegand (parteilos). Am 24. Mai will sie für die Gruppierung bei den Stadtratswahlen antreten.

Manuela Hinniger verließ Linke-Fraktion wegen interner Spannungen

Nun wird bekannt, dass Hinniger die Linke-Fraktion aufgrund interner Querelen verlassen hat. Die Hallenserin arbeitet als Ansiedlungsmanagerin bei der städtischen Entwicklungs- und Verwaltungsgesellschaft Halle-Saalkreis (EVG). „Ich bedauere die Entwicklung, aber es hat in der Fraktion und im rot-rot-grünen Bündnis Spannungen gegeben, weil es Stadträte gibt, die ein Problem damit haben, dass ich für die Stadt arbeite und darin einen Interessenkonflikt sehen“, sagte sie der MZ.

Ihre Leidenschaft als ehrenamtliche Stadträtin habe nichts mit ihrem Beruf zu tun. Mittlerweile ist Hinniger auch aus der Partei ausgetreten.

Linke-Fraktions-Chef Meerheim enttäuscht

Wurde die junge Frau politisch gemobbt? Oder ist sie dem Werben des OB-Vereins erlegen? „Wir haben nichts Schlimmes getan. Es gab Gespräche, weil sie manche Themen aus Sicht der Verwaltung beurteilt hat und wir aber eine politische Einordnung treffen mussten“, sagte Linke-Fraktions-Chef Bodo Meerheim.

Unüberwindbar seien diese Probleme aus seiner Sicht aber nicht gewesen. „Ich habe mich stets für sie eingesetzt. Natürlich bin ich jetzt menschlich enttäuscht. Ihren Schritt muss ich aber akzeptieren.“

Diskussionen im Stadtrat: Spion des OB in den eigenen Reihen sitzen

Meerheim verhehlt nicht, „dass aus anderen Fraktionen die Diskussionen über Frau Hinniger immer wieder angefacht wurden“. Da habe man mit ihr einen Spion des OB in den eigenen Reihen sitzen, hieß es etwa. „Für mich ist das Quatsch gewesen. Ich sehe kein Problem darin, sich ehrenamtlich politisch zu engagieren und gleichzeitig für die Stadt zu arbeiten.“

Mit Hinniger wächst die Kandidatenliste von „Hauptsache Halle“ auf 17 Personen. Ende Januar will der Verein sein Programm für die Stadtratswahl vorstellen, hatte der Vorsitzende Lothar Rochau gegenüber der MZ erklärt. (mz)