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Zu hohe Stickstoffdioxid-Werte Zu hohe Stickstoffdioxid-Werte: Ministerin fordert Verschärfung der Umweltzone in Halle

17.10.2016, 11:31
Verkehrszeichen für die Umweltzone
Verkehrszeichen für die Umweltzone dpa-Zentralbild

Halle (Saale) - Die Qualität der Luft in Sachsen-Anhalt wird Experten zufolge immer besser. Die 2014 erstmals seit 2011 leicht angestiegene Feinstaub-Belastung habe im vergangenen Jahr wieder abgenommen, geht aus dem am Montag in Magdeburg vorgestellten Immissionsschutzbericht 2015 hervor. Beim Stickstoffdioxid blieb der Trend rückläufig. Die Ozonbelastung allerdings stieg im heißen Sommer 2015 deutlich an. An acht Tagen wurden so hohe Werte erreicht, dass die Bevölkerung informiert werden musste. Im aktuellen Jahr sei das nur an drei Tagen der Fall gewesen.

Problemstellen entlang einer Hauptverkehrsader weist nach wie vor Halle auf. An der Paracelsusstraße sei mit 49 Mikrogramm je Kubikmeter der höchste Stickstoffdioxid-Wert des Landes gemessen worden. Umweltministerin Claudia Dalbert (Grüne) setzt auf eine neue Entlastungsstraße, die 2018 fertig werden soll, sowie auf die Verschärfung der Umweltzone in der Saalestadt. In Halle wurde im März dieses Jahres eine dritte Stufe der Umweltzone eingeführt. Geprüft wird derzeit noch, ob es eine Tempo-30-Zone geben soll. Das Ergebnis soll im April 2017 vorliegen.

Bessere Luftqualität in Halle und Magdeburg

Die Umweltzonen in Halle und Magdeburg haben den Experten des Landesamts für Umweltschutz zufolge erheblich zur besseren Luftqualität beigetragen. „Die Messergebnisse zeigen eine starke Verringerung der Stickstoffdioxid- und Feinstaubwerte an den Punkten der höchsten Belastungen“, sagte Dalbert. Das Minus liegt je nach Messstation und Schadstoff zwischen 6 und 32 Prozent.

Die Umweltministerin sieht aber weitere Ansätze, die Luftqualität zu verbessern: Mit einem Gutachten solle derzeit geklärt werden, wie erneuerbare Energie, die produziert, aber nicht in die Netze eingespeist werde, in Wärme umgewandelt werden kann. „Ich glaube, das ist die nächste große Herausforderung bei der Energiewende - erneuerbare Wärme.“ Zudem solle die Automobilindustrie motiviert werden, immissionsarme Fahrzeuge herzustellen, die die Leute auch bezahlen könnten.

Insgesamt wird die Luft an 25 Messstationen im Land untersucht - das Landesamt für Umweltschutz veröffentlicht die Daten tagesaktuell im Internet. Interessierte können sich auch über eine App über die Daten informieren. (dpa)

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dpa