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Vergebliche Suche im Bergzoo Halle Zoo Halle: Esel für immer verschwunden - Tierpaten überrascht

Von Claudia Crodel 19.09.2017, 12:30
Eseljunghengst Anton im Bergzoo Halle
Eseljunghengst Anton im Bergzoo Halle Zoo

Halle (Saale) - Sie gehörten zu den Publikumslieblingen im halleschen Bergzoo, die Esel. Doch seit ein paar Tagen suchten die Zoobesucher die Tiere in ihrem Gehege vergeblich. Und sie sind auch nirgendwo anders auf dem Reilsberg zu finden, sondern sind verschwunden. Auch die Tierpaten der Esel wurden davon beim Tierpatenschaftstag am vergangenen Wochenende überrascht.

„Die Esel haben den Zoo verlassen und kommen auch nicht wieder“, sagt Tom Bernheim, Pressesprecher des Bergzoos Halle. Grund dafür sei das neue Zoo-Konzept. Das sieht vor, dass das Gelände langfristig nach Themenwelten umgestaltet wird. Es sollen vier solche Themenwelten entstehen, die sich auf die Lebensräume Savanne, Regenwälder, Patagonien und Gebirge beziehen. Der Umbauplan, in dem auch die Aufwertung des gegenwärtig wenig genutzten Süden des Areals eine Rolle spielt, soll bis ins Jahr 2031 umgesetzt werden.

Belegung und Aussehen etlicher Gehege wird sich im Zuge der Umgestaltung des Zoo in Halle verändern

Die Belegung und das Aussehen etlicher Gehege wird sich im Zuge der Umgestaltung in den nächsten Jahren verändern. Auch die einstige Heimat der Esel ist davon betroffen. Zukünftig sollen dort die Vikunjas einziehen. Deren natürliche Heimat sind die Hochebenen lateinamerikanischer Länder wie Peru, Ecuador, Argentinien, Bolivien und Chile.

Doch was ist mit den Eseln passiert? „Die haben im Wildpark in Leipzig Connewitz ein neues Zuhause gefunden“, sagt Bernheim. Dass die Esel den halleschen Zoo verlassen sollen, sei schon seit längerem geplant gewesen, so Bernheim. Man sei dafür auf der Suche nach einem qualifizierten neuen Halter gewesen. Kurzfristig habe sich die Möglichkeit ergeben, die Tiere nach Leipzig Connewitz in den Wildpark umzusiedeln. Erst in der vergangenen Woche haben die Esel ihre Reise angetreten.

Tierpaten aufgrund der Kurzfristigkeit zu spät informiert

Normalerweise werden die Tierpaten unverzüglich über den Weggang ihrer Patentiere informiert. Aufgrund der Kurzfristigkeit habe man das bedauerlicherweise zwischen Umzug und Tierpatentag am Samstag nicht mehr rechtzeitig hinbekommen, erklärt Bernheim. Deshalb gab es lange Gesichter und Irritationen bei den Paten der Esel. „Das ist unglücklich gelaufen“, so Bernheim.

Die Paten bekämen in den nächsten Tagen ein diesbezügliches Schreiben. Sie erhielten außerdem die Möglichkeit, sich ein anderes Tier ihrer Wahl für den Patenvertrag auszusuchen. „Insgesamt gibt es knapp 400 Patenschaftsverträge im Bergzoo“, sagt Bernheim. Die Patengelder werden zweckgebunden zum Wohl der Tiere eingesetzt. (mz)