Backstage im Märchenwald: Weihnachtsrevue im Steintor Halle: Backstage im Märchenwald - Wer steckt hinter dem Erfolg?

Halle (Saale) - Jahr für Jahr feiert Halles Weihnachtsrevue Riesenerfolge. Allein in diesem Jahr haben 45 000 Zuschauer die Geschichte „Herr Fuchs und das Weihnachtseinhorn“ erlebt. Besucherrekord! Und das im bereits 26. Jahr der Produktion, die aus der Feder von Hartmut Reszel und Autor und Liedermacher Paul D. Bartsch stammt.

Doch natürlich gehören weit mehr Mitstreiter zu solch einem Unterfangen, das weit über die Region hinaus Einmaligkeitscharakter hat. Über 400 Mitwirkende sorgen auf, vor und hinter der Bühne dafür, dass die „Fuchs-Revue“ so lange schon Generationen von Kindern und Eltern Freude bereitet und inzwischen Legende ist.

Ein Mann der ersten Stunde ist Techniker Klaus-Ulrich Rühlemann. „1978 habe ich im Steintor als Tontechniker angefangen - da lief noch der Vorgänger, die Hoppel-Poppel-Revue“, erinnert sich der 65-Jährige. Alle, vor allem aber jeder Sprecher auf der Bühne, müssen sich auf ihn verlassen können. Wer agiert gerade wo? Wer ist dran mit Text? Keine Sekunde kann Rühlemann den Blick von der Bühne nehmen.

Ebenfalls ein „alter Hase“ ist Herr Fuchs. Helmut Rosenkranz, 30 Jahre Kabarettist bei den „Taktlosen“, ist seit 1982 dabei - „und immer jung geblieben“, wie er spitzbübisch behauptet. Bis heute schreibt Rosenkranz seinen legendären Monolog, der stets mit „Schnickel Schnackel Strullala“ beginnt und immer auch Aktuelles enthält. Inzwischen hat Herr Fuchs im Märchenwald sogar einen Lehrling: Polarfuchs Felix. In dessen Kostüm steckt Tillmann Meyer, der als Schauspieler unter anderem bei der Kulturreederei spielt. „Es macht Riesenspaß, bei der Revue dabei zu sein“, und als „Lehrling“ könne er vom Fuchs noch einiges lernen, sagt er und schmunzelt.

Lernen müssen auch die Kleinsten auf der Bühne. „Einen Sack Flöhe hüten ist einfacher“, meint Christine Tamási, die die Kinder des Tanzzentrum No. 1 trainiert. Auch sie ist „schon immer“ dabei, war selbst bei Hoppel-Poppel „Mäuschen Piep“ und kleiner Spatz. Ihr obliegt es, den Fünf- bis Siebenjährigen die Tanzschritte beizubringen - keine leichte Aufgabe. „Doch mit Spaß und Witz geht das“, meint sie gelassen. Einen manchmal gefährlichen Job dagegen macht Stefan Wieczorek, besser bekannt als „Wichtel Witsch“.

Der hallesche Musiker, unter anderem bei „Horch“, flog auch schon durch die Luft: als „Fledermaus Flattergraus“. Das sei nicht ohne gewesen, am Seil durch das Steintor zu schwingen. Doch sein Hobby, das Gleitschirmfliegen, habe ihm geholfen. In diesem Jahr ist Wieczorek außer „Witsch“ noch „Vulkanus Hammerschlag“. Aber egal wen er spielt - seine Kostüme näht er schon immer alle selbst. (mz)