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Weihnachtsrevue im Steintor Weihnachtsrevue im Steintor: Dieser Musiker lässt Wackelzahns Zahn wackeln

Von Katja Pausch 13.12.2019, 14:45
Darf’s ein Köpfchen mehr sein? Mit sechs Augen hat der Weihnachtsrevue-Drache im Steintor alles im Blick.
Darf’s ein Köpfchen mehr sein? Mit sechs Augen hat der Weihnachtsrevue-Drache im Steintor alles im Blick. Silvio Kison

Halle (Saale) - Gleich in der ersten Viertelstunde der Weihnachtsrevue hat er seinen Auftritt: Schwarze Krähen flattern über die geheimnisvoll gestaltete Bühne des Steintors, in dessen Saal Tausende Kinder soeben noch Hund Lumpi (Klaus Adolphi), Ente Watschel (Kathrin Bachmann), Rentier Rudi (Dörthe Röttig) und Polarfuchs Felix (Tillmann Meyer) im verschneiten Winterwald zugejubelt haben. Doch plötzlich steigt aus der Kulisse der glutrot leuchtenden Burg ein furchterregender dreiköpfiger Drache herab - zum Erschrecken der Kinder.

Aber keine Sorge, so schlimm ist das Ganze dann doch nicht, denn Wackelzahn, so der Name des grünen Ungeheuers, ist eigentlich ein ganz lieber. Und außerdem: Zahnschmerzen setzen dem Dreiköpfigen zu ...

Über 50.000 Kinder haben die Revue erlebt

Doch keins der Kinder (und auch kein Erwachsener) ahnt, wie es in dem Drachen aussieht. Denn im etwa 40 Grad Celsius heißen Inneren des etwa 25 Kilo schweren Kostüms steckt Stefan Wieczorek. Und der kennt die inneren Regungen des Urviehs wie kein anderer: Wieczorek, Musiker unter anderem bei „Horch“ und in der Revue seit Jahren bekannt als „Wichtel Witsch“, hat den Drachen aus Styropor, Plüsch und Stoff selbst gebaut - wie all seine Kostüme für die Revue.

Den Weihnachtsengel Waldemar zum Beispiel, die Hexe Allesfutsch, Ritter Schwarz von der Weißenburg, die Fledermaus Flattergraus, im vergangenen Jahr dann Vulkanus Hammerschlag - und nun Wackelzahn. „An dem habe ich fast ein Jahr lang getüftelt“, so Wieczorek. Das Problem: die drei Köpfe. Auf jeder Hand führt er einen, auf dem Kopf den dritten. „Das hat bisher niemand gebaut, daher musste ich mir was einfallen lassen“, so der Drachenbaumeister.

Als Armstütze hat er für die eineinhalb Kilo schweren Köpfe ein Trommelgestell, wie es Spielmannszüge verwenden, umfunktioniert. Schwierig sei auch das Handling auf der Bühne. „Ich laufe fast blind herum, weil mein Gesichtsfeld eingeschränkt ist.“ Das Schwerste aber sei, blitzschnell die Sprechrollen der drei Köpfe zu wechseln. „Da habe ich wochenlang zu Hause mit verschiedenen Stimmen geübt“, lacht Wieczorek. Die Mühe hat sich gelohnt: Über 50.000 Kinder haben die Revue erlebt - und lieben „Wackelzahn“. (mz)