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Wasserversorgung in Landsberg Wasserversorgung in Landsberg: Weiche Welle ab Oktober

Von Ralf Böhme 11.09.2002, 18:28

Landsberg/MZ. - Ein leidiges Problem der rund 5 000 Landsberger soll ab Mitte Oktober endgültig der Vergangenheit angehören. Voraussichtlich am 15. Oktober ist in der Saalkreis-Stadt die Zeit des extrem harten und sulfatreichen Trinkwassers abgelaufen. Ähnlich hohe Werte gibt es im Umland von Halle nur noch in Höhnstedt, Beesenstedt und Fienstedt.

Bürgermeister Olaf Heinrich (parteilos) und Lutz Gaudig, Geschäftsführer der Halleschen Wasser und Abwasser GmbH (HWA), gaben dieses Versprechen am Mittwoch in einer Veranstaltung im Bürgerhaus. Zugleich teilten beide Seiten mit, dass die Kommune der HWA den Zuschlag für die Trinkwasserversorgung bis zum Jahr 2007 erteilt.

Auf Hochtouren laufen die Vorbereitungen für die Verbesserung der Wasserqualität. Unter anderem verlegen Bauarbeiter gegenwärtig eine 2 700 Meter Versorgungsleitung, die eine "Lücke" zwischen dem Ortsteil Reinsdorf und dem Wasserwerk in Landsberg schließt. Die Kosten betragen laut HWA rund 150 000 Euro. Diese Summe bringt das Versorgungsunternehmen aus eigener Kraft auf. Ein erster Abschnitt zwischen Reußen und Reinsdorf ist bereits seit dem Jahr 2 000 am Netz.

Wenn die Landsberger künftig ihre Wasserhähne aufdrehen, soll Wasser statt bisher 50 nur noch 12 Grad deutscher Härte aufweisen. Der Übergang werde allmählich erfolgen, so HWA-Bereichsleiter Falko Kahle. Damit werde beispielsweise der Salzgehalt so stark sinken, dass Kaffee- oder Spülmaschinen deutlich weniger verkalken. Der ungewöhnlich hohe Sulfat-Gehalt, bisher immer wieder Kritikpunkt des Gesundheitsamtes, unterschreitet künftig deutlich die Grenzwerte. Der Wasserpreis pro Kubikmeter liegt wie in Halle bei rund 2,20 Euro.

Nach HWA-Angaben handelt es sich bei dem Wasser um einen Mix aus einer Talsperre im Harz und einem etwa zehnprozentigen Anteil, den das Wasserwerk vor Ort fördert. Eine Stilllegung des Wasserwerkes ist nach den Worten von Bürgermeister Heinrich in den nächsten fünf Jahren nicht geplant. Man wolle die Anlagen als Reserve erhalten, vor allem im Hinblick auf den weiteren Ausbau des städtischen Gewerbegebietes. Notwendig sei das auch wegen einer noch bestehenden "Engstelle" in der Fernwasserleitung zwischen Reußen und Zwebendorf.

HWA-Geschäftsführer Gaudig zufolge will das Unternehmen dort so lange nicht investieren, wie der Trinkwasserverband des Saalkreises als Verhandlungspartner nicht arbeitsfähig sei. Landsberg ist aus dem Verband bereits ausgetreten und will sich nun auch finanziell herauslösen (die MZ berichtete).