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Turnen Turnen: Hartes Training statt Pizza

Von MAIKA SOURELL 10.11.2010, 20:19

Halle (Saale)/MZ. - "Es kann auch mal eine große leckere Pizza für sie sein", sagt Landestrainerin Katrin Kaltenborn vom SV Halle. Sie gönnt ihrer Nachwuchssportlerin Pia Wöckener den für Leistungssportlerinnen eher untypischen Genuss. Denn besonders Turnerinnen müssen darauf achten, wie viel und was gegessen wird. Schließlich wollen sie an den Geräten eine gute Figur abgeben.

Das gelingt Pia Wöckener hervorragend. "Sie hat in diesem Jahr einen großen Sprung gemacht", sagt Kaltenborn zufrieden mit Blick auf Rang drei im Mehrkampf bei den deutschen Jugendmeisterschaften. Dazu kamen drei weitere Medaillen in den Gerätefinals. Jetzt hat sich Pia Wöckener ein großes Ziel gesetzt. Sie sagt: "Ich will den Sprung in die Nationalmannschaft packen." Und dafür verzichtet sie liebend gern auch auf eine große leckere Pizza.

Das scheint für die gertenschlanke 14-Jährige auch kein Problem zu sein. "Pia isst ganzjährig bewusst und gesund", sagt Katrin Kaltenborn. Sie hat ihren Schützling schon seit dem siebten Lebensjahr unter den Fittichen. Jetzt besucht Pia Wöckener die neunte Klasse. Und sie hat ein hartes Tagespensum zu bewältigen. Das beginnt morgens um sieben Uhr und endet - nach zwei Trainingseinheiten - gegen 18 Uhr. Bleibt da noch Zeit für andere Dinge?

"Mit genauen Absprachen und voriger Planung ja", sagt das SV-Talent. Erst vor kurzem sei sie mit ihrer Trainingsgruppe im Kino gewesen. Doch das ist eher die Ausnahme für eine Zielstrebige wie Pia. Trotzdem gibt es auch weniger gute Zeiten. Vor allem, wenn etwas nicht klappt, dann liegen die Nerven schon mal blank. Trainerin Kaltenborn erinnert sich: "Vor einigen Wochen war es, da wollte am Balken ein Element einfach nicht funktionieren. Pia wollte schon aufgeben." Doch mit Hilfe der Sportpsychologin Grit Reimann, die auch Turnstar Matthias Fahrig betreut, wurde der Tiefpunkt überwunden. Die Moral war wieder da.