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Tanztheater «Ellah» Tanztheater «Ellah»: Karrierefrau trifft auf Nonne

Von Claudia Crodel 01.04.2003, 17:30

Halle/MZ. - Das Stück nutzt eben die Konstellation des Kinderspiels. Sieben Stühle stehen auf der Bühne, auf die sechs Frauen kommen, wie sie unterschiedlicher nicht sein können. Das sind die Nonne (Monique Baum), die kesse Schülerin (Ilka Brancher), die mit Schmuck behängte Sekretärin (Ines Jaschinski), die Malerin (Ellen Brix), die Karrierefrau (Kathrin Köcher) und die ungepflegte Pennerin (Susanne Quiednau). Gleich in den ersten Minuten des Stückes charakterisieren sie sich durch wenige Bewegungen, beispielsweise ihre Art zu gehen.

Im Laufe des Stückes, das Diana Baron choreographiert hat und das unter der künstlerischen Leitung von Ines Gärtner steht, treffen diese Charaktere immer wieder aufeinander. Ihre Unterschiedlichkeit wird dabei genauso deutlich wie ihre Gemeinsamkeiten. Dabei bedienen die sechs Figuren aber nicht nur gängige Klischees, vielmehr wird auch hinter die Fassade geschaut.

Jede Figur hat ihre Wünsche, Träume und Sehnsüchte. Der Zuschauer kann darüber bisweilen herzlich lachen - beispielsweise wenn die Schülerin die Nonne zur Marionette werden lässt - wird aber an manchen Stellen auch zum Nachdenken angeregt. Die musikalische Bearbeitung der mittlerweile sechsten Produktion der halleschen Tanztheater-Truppe lag in den Händen von Hannes Scheffler. Die Begegnungen und kleinen Episoden zwischen den Figuren werden mit Bewegung, Gestik und Pantomime dargestellt, mitunter ganz ohne Klanguntermalung. Ansonsten reicht die musikalische Palette vom rhythmischen Klopfen und Stampfen bis hin zum Tango.

Weitere Vorstellungen finden am 9. April, sowie am 23. und 24. Mai in der Orangerie in der Puschkinstraße 27 statt. Beginn ist jeweils um 20 Uhr.