Jugend forscht - Sieger aus Halle Super Ideen für die Zukunft
Zwei Projekte aus Halle haben es in den Bundeswettbewerb „Jugend forscht“ geschafft. Beim Landesausscheid zeigen Schüler, wie man gesünder, ökologischer und smarter leben kann.

Halle/MZ. - Die Forschung kann sich nicht mit allen Fragen beschäftigen, die im Leben so aufkommen. Wohl aber Schüler, die ihre Ideen dann im Wettbewerb „Jugend forscht“ vorstellen. So haben Schüler aus ganz Sachsen-Anhalt am Freitag am Weinbergcampus 70 Projekte präsentiert, die sie im Rahmen des Wettbewerbs schon von der Regional- auf die Landesebene katapultiert haben.
70 Projekte aus ganz Sachsen-Anhalt beim Landeswettbewerb „Jugend forscht“
Die Jury hatte wieder einmal die Qual der Wahl unter den landesbesten Projekten: Von der Frage, welche Trinkflaschen die hygienischsten sind über Analysen des Saalewassers auf Mikroplastik bis zur Konstruktion einer Kleinwindanlage für Privathaushalte reichten die Forschungsarbeiten. Am Ende hatten - neben weiteren - auch eine Schülerin sowie eine Projektgruppe aus Halle die Nase vorn und haben sich für den Bundeswettbewerb in Heilbronn am 30. Mai qualifiziert.
Zum einen muss sich dann die 16-jährige Jette Pohl vom Georg-Cantor-Gymnasium gegen die Konkurrenz durchsetzen. „Mein Ansatz war, sichtbar zu machen, dass der Klimawandel heute schon da ist“, sagt die Gymnasiastin. Zwei Monate lang hat sie die Entwicklung von Stadtbäumen im Vergleich zu Bäumen am Stadtrand untersucht.
Am Beispiel von Winterlinden zeigte sich, dass vor allem die Stadtbäume unter starkem Stress leiden und so je nach Standort extrem unterschiedlich aufblühen. „Das ist in den Randlagen nicht der Fall“, so ihre Erkenntnis. Zudem sei jetzt schon an Bäumen am August-Bebel-Platz ein Austrieb der Winterlinden zu sehen. Dabei war dieser in früheren Jahren immer erst im Mai. „Das weist auf die Erwärmung der Erde hin“, sagt sie.

Das Team aus Frederik Tiede, Tessa Maleen Seyfert und Janusz Kohnert vom Christian-Wolff-Gymnasium will dagegen gerade die immer mehr verfügbare Sonnenergie nutzen, um damit ökologisch Medikamente zu kühlen. „Seit September arbeiten wir an dem Projekt“, sagt der 16-jährige Janusz Kohnert.
Zahnarzt gibt Anstoß für Projekt bei „Jugend forscht“
Ein Zahnarzt aus Halle war an den Betreuer des Teams herangetreten und hat ihn gefragt, ob sich bei Jugend forscht nicht mal jemand Gedanken um eine mobile solarbetriebene Kühlbox für seine kühlkettenpflichtigen Medikamente machen kann. „Das haben wir mit einem thermoelektrischen Wandler umgesetzt“, erklärt Janusz Kohnert. Die warme Sonnenenergie kann so in Kälte umgewandelt werden.
„So ein Prozess ist nie gradlinig, wir mussten ständig etwas verändern“, berichtet Tessa Seyfert. Unterstützung gab es dabei vor allem von Januszs Vater, der Ingenieur ist, als auch von Betreuer Gerd Riedl, der ehrenamtlich am Schülerforschungszentrum arbeitet. Nun drücken sie ihnen gemeinsam die Daumen für Heilbronn.