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Sprengarbeiten in Löbejün Sprengarbeiten in Löbejün: Stadt führt eigene Messungen durch

Von Diana Dünschel 20.02.2003, 16:44

Löbejün/MZ. - "Die Sprengungen sind für unsere Arbeit ebenso unvermeidbar wie Belästigungen für die Bürger", sagt Prokurist Mathias Kutz. Er verweist auf den Rahmenbetriebsplan. Man befinde sich gegenwärtig in einem Abbaubereich mit der insgesamt kürzesten Distanz zur Stadt von rund 400 Metern. Deshalb würden die Einwohner auch in den letzten Monaten und Jahren die Erschütterungen stärker empfinden als zuvor. Das werde noch etwa ein bis anderthalb Jahre so bleiben, bis sich der Abbau wieder von der Kommune entferne.

"Der Stadtrat hat dieses Problem erkannt und im Sommer letzten Jahres in Zusammenarbeit mit SH Natursteine einen Maßnahmekatalog erarbeitet", informiert Bürgermeister Thomas Madl (CDU). Dazu gehöre neben der Reduzierung der Anzahl der Sprengungen und der Anwendung anderer Zündverfahren, dass der Verwaltung ein eigenes Gerät für Erschütterungsmessungen zur Verfügung stehe. Durch diese unabhängigen Messungen soll überprüft werden, ob die Grenzwerte für Sprengerschütterungen eingehalten werden. "Eine erste Auswertung dieses Maßnahmekatalogs ist in diesem Sommer im Stadtrat vorgesehen", so der Bürgermeister weiter.

Mathias Kutz betont, dass die firmeneigenen Messwerte stets unterhalb dieser Grenzwerte gelegen haben und die entsprechenden Protokolle jederzeit eingesehen werden könnten. Außerdem sei der Betrieb an einer engeren Zusammenarbeit mit den Löbejünern interessiert und habe zu diesem Zweck die Sprenghotline eingerichtet. "Die gewonnenen Erkenntnisse darüber, wer wann und wo Erschütterungen feststellt, vervollständigen unser Wissen über geologische und erschütterungstechnische Zusammenhänge. All das fließt in die Spreng- und Abbauplanung ein und soll die Belästigungen minimieren", ermuntert der Prokurist die Einwohner, diese Telefonnummer auch zu nutzen.

Die Sprenghotline ist erreichbar unter 034603 / 7 51 03.