Spedition Finsterwalder in Halle Spedition Finsterwalder in Halle: Feuerwehr beseitigt gefährliche Chemikalie in der Grenzstraße
Halle (Saale) - Auf einem Betriebsgelände der Spedition Finsterwalder in der Grenzstraße 15 in Halle hat es am Freitagmorgen einen Unfall mit einer Chemikalie gegeben. Wie Halles Feuerwehrchef Robert Pulz von der Rettungsleitstelle der Stadt auf MZ-Anfrage mitteilte, habe ein Gabelstapler beim Verladen einen Spezial-Transportbehälter für Chemikalien aufgeschlitzt. Dabei seien 200 bis 300 Liter einer leicht entzündlichen Flüssigkeit ausgelaufen, die als gefährlicher Stoff klassifiziert werde.
20 Feuerwehrleute des so genannten Gefahrgut-Zuges der Berufsfeuerwehr hätten mit Bindemittel die ausgelaufene Chemikalie geborgen, außerdem sei die Halle intensiv gelüftet worden, um die durch die Reaktion zwischen der Chemikalie und der Luft entstehenden leicht entzündlichen sowie Haut und Atemwege reizenden Gase zu beseitigen, so Pulz weiter.
Als die Feuerwehr eintraf, hätten die mit dem Umladen Beschäftigten den so genannten Intermediate Bulk Container (IBC) bereits auf die Seite gedreht, damit keine weitere Flüssigkeit austreten kann. Außerdem sei die Halle bereits evakuiert gewesen. In dem 1.000 Liter fassenden Spezialcontainer befand sich der Stoff Dimethoxypropan, der als Trocknungsmittel verwendet wird, sagte Sven Köcke, der Sprecher von Finsterwalder, auf MZ-Nachfrage. Nach Angaben der Rettungsleitstelle zählt der Stoff zur Gefahrgut-Gruppe UN 1993.
Die gebundene Chemikalie wird nach Auskunft der Rettungsleitstelle nun von einem Spezialbetrieb abtransportiert. Neben der Berufsfeuerwehr waren ein Notarzt und ein Rettungswagen im Einsatz. „Die Mitarbeiter von Finsterwalder haben sehr gute Erst-Maßnahmen eingeleitet“, fasste Robert Pulz von der Rettungsleitstelle den Einsatz zusammen. Ein Beschäftigter von Finsterwalder, der wegen möglicher Verletzungen der Atemwege am Morgen vorsorglich ins Krankenhaus gebracht worden war, sei unverletzt geblieben und wird nach Auskunft von Finsterwalder-Sprecher Köcke am Montag wieder zur Arbeit kommen.
Das so genannte Umschlaglager von Finsterwalder in der Grenzstraße 15, wo der Chemiecontainer aufgeschlitzt wurde, befindet sich unweit des neuen Logistikzentrums der Spedition am Knoten Europachaussee/Grenzstraße. Der 15 Millionen Euro teure Neubau war im Oktober 2014 eröffnet worden. Nach Firmenangaben werden in dem modernen Hochregallager Lebensmittel und Konsumgüter, aber auch Maschinen, Papier und Chemieprodukte umgeschlagen. Im Januar 2015 wurde durch eine Mitteilung des Landesverwaltungsamts bekannt, dass Finsterwalder dort die Genehmigung eines „Gefahrstofflagers“ beantragt hat. Wie Finsterwalder-Sprecher Köcke betonte, habe das Umschlaglager in der Grenzstraße 15 mit dem neuen Logistikzentrum nichts zu tun: „Dort sind wir im Genehmigungsverfahren, das ist ein ganz anderer Standort.“ (mz)