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Schmonzetten eines Heiratsschwindlers

Von Claudia Crodel 07.11.2007, 19:24

Halle/MZ. - Es ist ein Programm des Quotentrios. In dieser Truppe haben sich Nico F. Käfer und Andreas Güstel zusammengefunden. "Damit unser Trio komplett ist, gibt es noch das Piano", erzählt Käfer. Seit dem Jahr 2000 haben sich die beiden jungen Männer - Güstel studiert eigentlich Betriebswirtschaftslehre und Käfer ist Kulturmarketing-Fachmann - den Hits der Goldenen Zwanziger verschrieben. Zahlreiche Abende in halleschen Kneipen haben sie damit bestritten. Doch das war ihnen eines Tages zu wenig. Das Lied-Repertoire gaben sie an die Theatrale-Regisseurin Inken Kautter. "Als ich die Liste in der Hand hatte, überlegte ich, welche Geschichte ich damit erzählen kann", blickt Kautter zurück.

18 Lieder, die von der ewigen Liebe ebenso berichten wie von der vergänglichen, lagen vor ihr. "Entlang dieser Lieder habe ich dann eine Biografie erfunden", sagt sie weiter. Entstanden ist die fiktive Geschichte des Hochstaplers und Heiratsschwindlers Felix Goldmann, der als Sohn einer armen Frau geboren wurde, in Berlin nach seinem Glück sucht und sich in den Irrungen und Wirrungen dieser verrückten Zeit und seines Lebens verstrickt.

Die gesellschaftlichen Gegebenheiten der 20er und 30er Jahre werden dabei nicht ausgeblendet, aber es ist kein vordergründig politisches Programm. Vielmehr will das Quotentrio gemeinsam mit seiner Texterin und Regisseurin eine "unterhaltsame Musikkomödie" bieten, die sich mit Geld, Ruhm und Liebe "auf die wahrscheinlich essentiellen Dinge" bezieht.

Für Nico Käfer war die Arbeit an dem Stück eine ganz neue Erfahrung. Bislang war er bei seinen Auftritten in den Kneipen Nummernprogramme gewöhnt, die stark an die Reaktion des Publikums angeknüpft haben. Auch hat er ständig mit seinem Pianisten kommuniziert. Jetzt geht es jedoch darum, einen ganzen Abend in einer Figur, einer Rolle zu bleiben. Zum Premierenabend hat sich das Quotentrio für sein Publikum noch etwas Besonderes ausgedacht. Nach der Vorstellung, bei der Premierenfeier, gibt es nämlich auch noch Speisen und Getränke nach der Art der Zwanziger.

Premiere am Samstag um 20.30 Uhr. Nächste Vorstellung: Sonntag, 18. November, 16 Uhr, Waisenhausring 2.